Der Münchner Mischkonzern zieht die Notbremse und leitet eine der härtesten Schrumpfkuren der deutschen Wirtschaftsgeschichte ein. Das einstige Imperium wird nicht nur saniert, sondern faktisch demontiert. Anleger blicken auf ein Unternehmen, das ums nackte Überleben kämpft und dabei keine Tabus mehr kennt. Die heute vorgelegten Neunmonatszahlen sind nur das Vorspiel für einen schmerzhaften Aderlass.

Alles muss raus!

Die Botschaft von CEO Frank Hiller ist unmissverständlich: Wer Schulden hat, muss verkaufen. Um den erdrückenden Schuldenberg von ursprünglich 5,4 Milliarden Euro bis Ende 2028 auf erträgliche 1,3 Milliarden Euro zu drücken, stehen zwei Drittel des Konzerns im Schaufenster.

Der Umsatz brach in den ersten neun Monaten 2025 bereits um 22 Prozent auf 9,6 Milliarden Euro ein. Ein Großteil dieses Rückgangs ist gewollt: Allein der Verkauf der RWA-Beteiligung im Mai verursachte über die Hälfte des Volumensschwunds. Doch das reicht bei Weitem nicht. Der Fahrplan zur Entschuldung ist brutal getaktet:

  • Bereits erfolgt: Rückzahlung von 700 Millionen Euro an die Gläubiger.
  • Noch dieses Jahr: Der Verkauf der niederländischen Tochter Cefetra soll finalisiert werden und weitere 600 Millionen Euro in die klammen Kassen spülen.
  • 2026: Die neuseeländische Turners & Growers steht als nächstes auf der Verkaufsliste.

Zurück in die Provinz

Investoren müssen sich von der Vision eines globalen Agrar-Players verabschieden. Die aggressive Expansion der Ära Lutz wird rücksichtslos rückabgewickelt. Das Ziel ist ein auf Deutschland fokussierter, regionaler Händler mit einem Zielumsatz von rund 10 Milliarden Euro. Zum Vergleich: Im Rekordjahr 2022 lagen die Erlöse noch bei über 27 Milliarden Euro.

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Dieser Strategiewechsel hat dramatische Folgen für die Belegschaft. Von den Ende 2023 noch 23.000 Mitarbeitern werden nach Abschluss der Transformation voraussichtlich nur noch 8.000 übrig bleiben. Zwei Drittel der Arbeitsplätze fallen dem Rotstift zum Opfer.

Warnsignal aus den USA

Als wäre die interne Lage nicht schon angespannt genug, droht nun Ungemach von externer Seite. Die jüngst erfolgreich abgeschlossene Kapitalerhöhung, die immerhin 179 Millionen Euro Bruttoerlöse einbrachte, verschafft zwar etwas Luft, doch operative Hiobsbotschaften reißen nicht ab.

Der Vorstand musste die Ergebnisprognose für das Gesamtjahr 2025 kassieren. Verantwortlich sind verschärfte regulatorische Bedingungen in den USA: Der "One Big Beautiful Bill Act" belastet die Erneuerbare-Energien-Sparte BayWa r.e. massiv. Wie stark dieser politische Gegenwind die Bilanz am Ende verhageln wird, ist derzeit kaum abzuschätzen. Fest steht nur: Nach dem Horrorverlust von 1,6 Milliarden Euro im Jahr 2024 bleibt die Rückkehr in die Gewinnzone ein Ritt auf der Rasierklinge.

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