Bayer Aktie: Supreme Court zögert!

Der Leverkusener Pharma- und Agrarchemie-Riese muss sich bei seinem wichtigsten Rechtsstreit um Glyphosat weiter gedulden. Das Oberste US-Gericht hat die amerikanische Regierung um eine Stellungnahme zum Fall Durnell gebeten - ein Schritt, der die erhoffte Grundsatzentscheidung weiter verzögert und die Aktie am Montag um 5,3 Prozent absacken ließ.
Déjà-vu mit bitteren Erinnerungen
Für Bayer-Aktionäre weckt dieser Schritt böse Erinnerungen. Bereits 2022 hatte der Supreme Court in einem ähnlichen Fall die Regierungsmeinung eingeholt - nur um sich dann gegen den Konzern zu stellen. Die US-Regierung riet damals von einer Annahme des Falls ab, was Bayers Hoffnungen auf ein wegweisendes Urteil zunichte machte.
Diesmal geht es um den Fall Durnell, bei dem einem Kläger in Missouri 1,25 Millionen Dollar zugesprochen wurden. Der Mann behauptet, durch das Herbizid Roundup an Krebs erkrankt zu sein. Bayers Berufungsversuche scheiterten sowohl vor dem Berufungsgericht als auch vor dem Supreme Court von Missouri.
63.000 Klagen warten noch
Die Dimension des Problems ist gewaltig: 63.000 Fälle sind noch anhängig, für die Bayer bereits 5,9 Milliarden Dollar zurückgestellt hat. Insgesamt kosteten die Glyphosat-Klagen den Konzern bereits rund 10 Milliarden Dollar für Vergleiche und Anwaltskosten. Erst im März verhängte eine Jury in Georgia eine Milliardenstrafe gegen das Unternehmen.
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Der Kern des Rechtsstreits dreht sich um die Frage, ob US-Bundesrecht über dem Recht einzelner Bundesstaaten steht. Die US-Umweltbehörde EPA stuft Glyphosat als sicher ein, wenn es ordnungsgemäß angewendet wird. Dennoch können Kläger auf Basis einzelstaatlichen Rechts auf fehlende Warnhinweise klagen.
Zeitplan wird zur Geduldsprobe
CEO Bill Anderson zeigte sich trotz allem optimistisch und bezeichnete die Bitte um eine Regierungsstellungnahme als "ermutigenden Schritt". Doch die Realität sieht anders aus: Erst in der Gerichtsperiode 2025/26 wird der Supreme Court über die Annahme des Falls entscheiden. Ein mögliches Urteil könnte bis Juni 2026 dauern.
Die Bayer-Aktie steht derzeit bei 25,65 Euro - ein Bruchteil der 93 Euro, die sie vor der ersten Glyphosat-Niederlage im Sommer 2018 wert war. Die Übernahme von Monsanto für über 60 Milliarden Dollar entwickelt sich damit weiterhin als historischer Fehlgriff. Mit einer Marktkapitalisierung von nur noch 25 Milliarden Euro ist Bayer heute weniger wert als damals für Monsanto bezahlt wurde.
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