Ein wichtiger Zulassungserfolg in Japan und eine deutliche Kurszielanhebung durch Berenberg – für Bayer verdichten sich kurz vor Weihnachten die Signale, dass der Turnaround 2025 mehr ist als nur eine Erholungsrally. Im Zentrum steht das Herzmedikament Finerenon (Kerendia), das nun einen weiteren großen Markt erschließt. Wie stark stützen diese Nachrichten die bereits kräftig gelaufene Aktie?

Die Fakten im Überblick

  • Zulassung für Finerenon (Kerendia) in Japan bei chronischer Herzinsuffizienz mit LVEF ≥ 40 %
  • Basis: positive Phase-3-Daten der FINEARTS-HF-Studie mit signifikant weniger kardiovaskulären Ereignissen
  • Berenberg hebt Kursziel von 30,40 € auf 41,00 € an
  • Aktueller Kurs: 35,62 € (heute leicht -0,13 %)
  • Performance seit Jahresanfang: +84,51 %, auf 12-Monats-Sicht: +88,92 %
  • Abstand zum 52-Wochen-Hoch bei 36,75 €: nur rund -3 %
  • RSI (14 Tage) bei 19,6 – technisch stark überverkauft trotz Nähe zum Hoch

Zulassung in Japan: Wichtiger Markt für Kerendia

Die heute gemeldete Entscheidung des japanischen Gesundheitsministeriums (MHLW) ist für Bayer strategisch bedeutsam. Finerenon erhält die Zulassung zur Behandlung erwachsener Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz und einer linksventrikulären Auswurffraktion von mindestens 40 Prozent.

Japan zählt wegen seiner alternden Bevölkerung zu den wichtigsten Märkten weltweit für Herz-Kreislauf-Therapien. Die Entscheidung der Behörden stützt sich auf die Phase-3-Studie FINEARTS-HF, in der Finerenon das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse signifikant senken konnte.

Damit vergrößert sich der adressierbare Markt für Kerendia spürbar. Für die Pharmasparte eröffnet dies zusätzliche Umsatzpotenziale, die mittel- bis langfristig die Ertragsbasis stabilisieren können – gerade vor dem Hintergrund der in den vergangenen Jahren belasteten Konzernstory.

Berenberg dreht am Kursziel

Parallel zur Japan-Meldung sorgt ein Update der Privatbank Berenberg für zusätzlichen Rückenwind. Die Analysten erhöhen ihr Kursziel deutlich von 30,40 € auf 41,00 €. Ausgehend vom aktuellen Kurs von 35,62 € entspricht das einem theoretischen Aufwärtsspielraum von rund 14 Prozent.

Diese Anhebung passt in ein insgesamt aufgehelltes Stimmungsbild. Ein relevanter Teil der Analysten stuft die Aktie inzwischen mit „Buy“ ein, während der Rest überwiegend auf „Hold“ setzt; deutliche Verkaufsempfehlungen sind derzeit kaum präsent. Die Neubewertung knüpft erkennbar an operative Fortschritte wie die heutige Zulassung und den Abbau von Rechtsrisiken an.

Anzeige

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Bayer?

Turnaround 2025: Rechtliche Entspannung und starke Kursbilanz

Der heutige Nachrichtenmix fügt sich in ein ohnehin außergewöhnlich starkes Börsenjahr für Bayer ein. Von Tiefstständen um 18,85 € hat sich der Kurs auf 35,62 € nahezu verdoppelt. Seit Jahresanfang steht ein Plus von 84,51 Prozent zu Buche, auf 12-Monats-Sicht sind es 88,92 Prozent.

Wichtigster Treiber neben der Pipeline war 2025 die Entwicklung im US-Rechtsumfeld. Berichte über Unterstützung der Trump-Administration im Glyphosat-Streit vor dem Supreme Court haben das wahrgenommene Risiko deutlich reduziert. Sollte Bundesrecht (FIFRA) tatsächlich Vorrang vor einzelstaatlichen Klagen erhalten, würde ein großer Teil der noch bestehenden Rechtsunsicherheiten wegfallen – ein zentraler Punkt für die Neubewertung des Konzerns.

Im Branchenumfeld wirkt der Konzern damit wieder konkurrenzfähiger. Während Unternehmen wie Novo Nordisk im zweiten Halbjahr 2025 zwischenzeitlich Korrekturen hinnehmen mussten, profitierte Bayer von der Kombination aus juristischer Entspannung und Pipeline-Fortschritten wie nun bei Finerenon. Unterstützung kommt zudem vom Gesamtmarkt: Der DAX notiert aktuell nahe seinem Rekordniveau.

Charttechnisch hat der Sprung über die Zone um 35 € ein positives Signal geliefert. Der Kurs liegt rund 16 Prozent über dem 50-Tage-Durchschnitt und mehr als 31 Prozent über der 200-Tage-Linie – ein klarer Aufwärtstrend. Gleichzeitig signalisiert der sehr niedrige RSI von 19,6 einen überhitzten Zustand auf kurzfristiger Ebene, obwohl der Kurs nur knapp unter dem 52-Wochen-Hoch von 36,75 € liegt.

Ausblick: Umsetzung entscheidet

Im Mittelpunkt der nächsten Monate steht nun die praktische Umsetzung der Japan-Strategie für Kerendia. Entscheidend wird sein, welche konkreten Umsatzbeiträge aus der neuen Zulassung in den kommenden Quartalen sichtbar werden.

Kurzfristig könnte das Handelsvolumen wegen der Feiertage zwar nachlassen, die fundamentale Ausgangslage zum Start ins Jahr 2026 ist jedoch deutlich besser als noch vor einem Jahr. Die nächste große Wegmarke sind die Jahreszahlen: Dann wird sich zeigen, in welchem Umfang die jüngsten regulatorischen Erfolge und die rechtliche Entspannung bereits im Zahlenwerk ankommen und ob das von Berenberg ausgegebene Kursziel von 41 € in Reichweite rückt.

Bayer-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Bayer-Analyse vom 22. Dezember liefert die Antwort:

Die neusten Bayer-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Bayer-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 22. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Bayer: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...