Bayer Aktie: Licht und Schatten

Pharma-Boom gegen Glyphosat-Fluch – Bayers Aktie schwankt zwischen Hoffnung und Altlasten. Während das Unternehmen überraschend die Jahresprognose anhebt, drücken neue Milliardentabellen aus den USA auf die Stimmung. Kann der DAX-Riese den Spagat schaffen?
Pharmasparte übertrifft alle Erwartungen
Eigentlich sollte 2025 ein Jahr der Konsolidierung für Bayers Pharmadivision werden. Doch statt des befürchteten Rückgangs um bis zu 4 Prozent rechnet der Konzern jetzt mit einem Umsatzplus von bis zu 3 Prozent. Diese unerwartete Wende veranlasste das Management zu einer deutlichen Prognoseanhebung:
- Umsatzerwartung steigt auf 46-48 Mrd. Euro (vorher: 45-47 Mrd.)
- EBITDA-Ziel jetzt bei 9,7-10,2 Mrd. Euro
- Ergebnis je Aktie soll 4,80-5,30 Euro erreichen
"Die Entwicklung zeigt, dass unsere Pharma-Pipeline trotz Patentschutzverlusten noch immer überraschendes Potenzial hat", kommentiert ein Branchenkenner. Tatsächlich scheint Bayers Strategie, auf bewährte Medikamente und gezielte Innovationen zu setzen, erste Früchte zu tragen.
Glyphosat-Albtraum nimmt kein Ende
Doch parallel zu den operativen Erfolgen verdichten sich die juristischen Wolken. Ein neues Berufungsurteil in den USA zwingt Bayer zu weiteren Rückstellungen in Höhe von satten 1,7 Milliarden Euro. Die Aufteilung:
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- 1,2 Mrd. Euro für Glyphosat-Klagen
- 530 Mio. Euro für PCB-Fälle
Trotz Vergleichsverhandlungen und reduzierter Klagezahl bleibt die Monsanto-Erblast ein Damoklesschwert. "Die Summen sind enorm, aber das eigentliche Problem ist die anhaltende Unsicherheit", erklärt ein Anwalt für Unternehmensrecht. "Jeder neue Präzedenzfall könnte die Büchse der Pandora erneut öffnen."
Agrargeschäft: Neuer Wirkstoff als Gamechanger?
Im Ringen um eine Zukunft jenseits von Glyphosat setzt Bayer große Hoffnungen auf Icafolin. Das neue Herbizid könnte ab 2028 bis zu 750 Millionen Euro Umsatz generieren – und wäre der erste neue Wirkmechanismus seit drei Jahrzehnten.
Die Zulassungsanträge in EU, USA, Brasilien und Kanada sind eingereicht. Für Anleger stellt sich die Frage: Reicht dieser Lichtblick, um die düsteren Glyphosat-Wolken zu vertreiben? Die Aktie zeigt sich zuletzt robust: Mit einem Plus von 4,19% auf 28,25 Euro am Freitag bleibt sie trotz aller Widrigkeiten seit Jahresanfang eine der stärksten Performern im DAX (+46,36%).
Doch der Abstand zum 52-Wochen-Hoch bei 30,48 Euro zeigt: Bis zur wirklichen Entfesselung braucht es mehr als eine gute Quartalszahl. Die nächsten Monate werden zeigen, ob Bayer den Spagat zwischen Innovation und Altlasten meistert – oder ob die Glyphosat-Lawine weiter rollt.
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