Der Leverkusener Konzern überrascht mit angehobenen Jahreszielen - doch gleichzeitig türmt sich ein neuer Milliardenberg aus US-Rechtsstreitigkeiten auf. Können die starken Geschäftszahlen die Glyphosat-Altlasten überstrahlen?

Bayer hebt die Messlatte deutlich höher: Für 2025 peilt das Unternehmen nun einen währungsbereinigten Umsatz von 46 bis 48 Milliarden Euro an, eine Milliarde mehr als ursprünglich geplant. Das bereinigte operative Ergebnis soll auf 9,7 bis 10,2 Milliarden Euro klettern - 200 Millionen über den bisherigen Erwartungen.

Der Grund für diesen Optimismus liegt vor allem im Pharmageschäft: Hier rechnet der Konzern mit einem Wachstum von bis zu 3 Prozent, nachdem zuvor noch ein Rückgang von bis zu 4 Prozent befürchtet wurde. Das zweite Quartal untermauerte diese Trendwende mit einem bereinigten operativen Ergebnis von rund 2,1 Milliarden Euro - deutlich über den Analystenschätzungen von 1,87 Milliarden.

Glyphosat-Klagen: Die Rechnung wird immer teurer

Doch der Erfolg hat seinen Preis. Bayer musste im zweiten Quartal seine Rückstellungen für US-Rechtsstreitigkeiten um gewaltige 1,7 Milliarden Euro aufstocken. Davon entfallen 1,2 Milliarden auf Glyphosat-Klagen und 530 Millionen auf PCB-Verfahren.

Auslöser war ein negatives Berufungsurteil in einem Glyphosat-Fall. Gleichzeitig gelang dem Konzern jedoch ein größerer Vergleich mit einer Klägerkanzlei, wodurch die Zahl der offenen Klagen auf 61.000 sank. Von ursprünglich 192.000 angemeldeten Ansprüchen sind mittlerweile 131.000 durch Vergleiche oder andere Regelungen erledigt.

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Die Monsanto-Übernahme von 2018 erweist sich weiterhin als teures Erbe: Der damalige Kaufpreis von über 60 Milliarden Dollar übersteigt den aktuellen Börsenwert des gesamten Bayer-Konzerns von rund 27 Milliarden Euro bei weitem.

Supreme Court als letzte Hoffnung

Bayer setzt weiterhin auf ein Grundsatzurteil des US Supreme Court in der Glyphosat-Frage. Die Richter haben mittlerweile den Solicitor General um die Einschätzung der US-Regierung gebeten - ein zeitaufwändiger Prozess, der erst in der Sitzungsperiode 2025/26 zu einer Entscheidung führen könnte.

Die JPMorgan-Analysten bewerten die Entwicklung gemischt: Während sie die "sehr starken Geschäftszahlen" und den Glyphosat-Vergleich positiv hervorheben, überschatten die erneuten Milliarden-Rückstellungen den operativen Erfolg teilweise.

Die Aktie reagierte dennoch positiv und legte im frühen Handel um rund ein halbes Prozent zu. Nach dem dramatischen Absturz auf 18 Euro im April läuft der Erholungsversuch damit weiter - trotz der anhaltenden Rechtsunsicherheit aus Übersee.

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