Der Leverkusener Konzern schockt die Märkte mit einem dramatischen Gewinneinbruch von 37 Prozent – und einer düsteren Prognose für 2025. Die Aktie rauscht auf ein Niveau, das zuletzt 2004 gesehen wurde. Was ist da los bei Bayer? Und noch wichtiger: Wo endet dieser Absturz?

Desaster im Agrargeschäft: Die Crop Science-Falle

Das Kernproblem sitzt tief: Bayers Agrarsparte liegt am Boden. Schwache Märkte, Wetterkapriolen und ein gnadenloser Preiskampf bei Generika machen dem Management das Leben schwer. Doch es kommt noch dicker: Die Wiederzulassung von Dicamba in den USA hängt am seidenen Faden.

Rodrigo Santos, Chef der Crop Science-Division, räumt ungewohnt offen ein: Sollte die EPA-Registrierung bis Anfang 2025 nicht kommen, fehlt Landwirten der Zugang für die kommende Saison. Die Folge?

  • Wegbrechende Lizenzerlöse
  • Massive Belastung für 2025
  • Weitere Wertberichtigungen drohen

Das bereinigte EBITDA brach im dritten Quartal bereits um 25,8 Prozent ein. Der Nettogewinn? Minus 4,2 Milliarden Euro – getrieben durch dramatische Abschreibungen in der Agrarsparte.

2025: Es wird noch schlimmer

Wer auf schnelle Besserung hofft, wird bitter enttäuscht. CFO Wolfgang Nickl warnt unmissverständlich vor einem "material impact" auf Umsatz und Ergebnis im kommenden Jahr. Konkrete Zahlen? Fehlanzeige. Aber die Botschaft ist klar: Die regulatorischen Hürden und der Preisdruck bei Pflanzenschutzmitteln werden 2025 deutlich belasten.

Hinzu kommt: Der Generikadruck bei Pharma-Blockbuster Xarelto nimmt zu, besonders in Europa. Der Patentschutz bröckelt – und mit ihm ein wichtiger Ertragsgarant.

Ein Hoffnungsschimmer bleibt

Die Pharma-Division liefert immerhin solide Zahlen. Nubeqa, das Prostatakarzinom-Medikament, legte um 51 Prozent zu. Kerendia gegen Nierenerkrankungen explodierte förmlich mit einem Plus von 67 Prozent. Stefan Oelrich, Chef der Pharma-Sparte, zeigt sich optimistisch für die Pipeline.

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Bayer?

Doch reicht das, um die strukturellen Probleme im Konzern zu kompensieren?

Restrukturierung: Sparen bis es wehtut

CEO Bill Anderson setzt die Axt an:

  • 5.500 Stellen bereits abgebaut
  • 500 Millionen Euro Kosteneinsparungen realisiert
  • Bis Ende 2025: 12.000 Jobs fallen weg

Das "Dynamic Shared Ownership"-Programm zeigt erste Erfolge. Der Free Cashflow erreichte solide 1,1 Milliarden Euro im dritten Quartal. Die Nettoverschuldung bleibt im grünen Bereich.

Aber die zentrale Frage lautet: Wie lange dauert dieser Turnaround? Und können Anleger das aussitzen?

Glyphosat-Klagen: Das Damoklesschwert

Als wäre das operative Desaster nicht genug, hängen weiterhin kostspielige Rechtsstreitigkeiten über dem Konzern. Zwar gewann Bayer sechs von acht erstinstanzlichen Verfahren rund um Roundup – doch die Rechtsrisiken bleiben erheblich und drücken auf die Bewertung.

Der Markt traut dem Frieden nicht.

Fazit: Geduld ist gefragt

Die Bayer-Aktie steckt in der schwersten Krise seit zwei Jahrzehnten. Die strukturellen Probleme im Agrargeschäft, nahende Patentabläufe und regulatorische Unsicherheiten erfordern Zeit – viel Zeit. Das Management hat die Weichen für eine Transformation gestellt, doch die Früchte werden frühestens mittelfristig sichtbar.

Die nächsten Volljahreszahlen im Februar 2025 und konkrete Prognosen für das laufende Jahr dürften richtungsweisend werden. Bis dahin bleibt die Aktie ein hochvolatiles Investment, das stark von regulatorischen Entscheidungen abhängt.

Bayer-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Bayer-Analyse vom 20. November liefert die Antwort:

Die neusten Bayer-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Bayer-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 20. November erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Bayer: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...