BASF steht vor einem entscheidenden Umbruch. Während der Chemiekonzern seine Führungsriege neu aufstellt, setzt er gleichzeitig mit der vollständigen Übernahme eines Joint Ventures ein klares Zeichen in der Polyamid-Wertschöpfungskette. Doch können diese Maßnahmen die jüngsten operativen Herausforderungen ausgleichen?

Personalrochade mit Fokus auf Asien und Digitalisierung

Die aktuellen Personalentscheidungen bei BASF zeigen eine klare strategische Ausrichtung:

• Chris Woo Suk Lee übernimmt die Leitung der südkoreanischen Tochter – ein Signal für die wachsende Bedeutung des asiatischen Marktes.
• Dr. Christoph Wegner wird ab Juli die Forschungsabteilung führen, während Dietrich Spandau die Digitaldienste übernimmt – eine Doppelstrategie für Innovation und Technologie.

Diese Veränderungen deuten auf eine Neuausrichtung hin, die traditionelle Chemie mit digitalen Lösungen verbinden will.

Übernahme als Gamechanger für Polyamid 6.6

Der geplante Kauf der verbleibenden 49% an Alsachimie von DOMO Chemicals könnte BASFs Position im europäischen Markt für Hochleistungskunststoffe revolutionieren. Die Übernahme, die bis Mitte 2025 abgeschlossen sein soll, würde:

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• Die Produktionskapazitäten für PA 6.6-Vorprodukte deutlich ausbauen
• Die Rückwärtsintegration in wichtige Rohstoffe optimieren
• Die Wettbewerbsposition gegenüber asiatischen Herstellern stärken

Operative Herausforderungen und Lichtblicke

Während die strategischen Weichenstellungen positiv stimmen, kämpft BASF weiterhin mit operativen Widrigkeiten. Die jüngsten Quartalszahlen zeigten bereits einen Umsatzrückgang. Allerdings gibt es auch positive Signale:

• Die MEG-Anlage in China soll bald wieder produzieren
• Die Force-Majeure-Situation für wichtige Aroma-Ingredienzien entspannt sich schneller als erwartet

Die Aktie notiert aktuell bei 42,80 Euro – noch deutlich unter dem 52-Wochen-Hoch von 53,98 Euro, aber mit leichter Erholung in der letzten Woche (+2,91%).

Fazit: Warten auf die Trendwende?

BASF zeigt mit seinen aktuellen Entscheidungen Entschlossenheit. Ob die Maßnahmen jedoch ausreichen, um die strukturellen Herausforderungen in der Chemiebranche zu meistern, wird sich erst in den kommenden Quartalen zeigen. Die Investoren scheinen vorerst abwartend – die wahre Bewährungsprobe steht noch bevor.

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