Barrick Gold stellt sein Nordamerika-Geschäft neu auf – und der Markt horcht auf. Der Konzern prüft die Abspaltung zentraler Goldminen in eine eigene börsennotierte Gesellschaft, flankiert von einer deutlichen Kurszielerhöhung durch RBC Capital Markets. Im Kern geht es darum, hochwertigen Vermögenswerten ein klareres Profil zu geben und Bewertungsabschläge abzubauen.

Nordamerika-IPO soll Wert heben

Auslöser der aktuellen Bewegung ist die Bestätigung, dass Barrick ein Börsenlisting für eine neue Tochter prüft, in der die wichtigsten nordamerikanischen Gold-Assets gebündelt würden. Als Berater sind Goldman Sachs und Klein and Company mandatiert – ein Hinweis, dass es sich um mehr als nur eine theoretische Option handelt.

In die neue Einheit könnten unter anderem Barricks Beteiligung an Nevada Gold Mines – dem größten Goldminenkomplex der Welt in Gemeinschaft mit Newmont –, die Mine Pueblo Viejo in der Dominikanischen Republik sowie das aussichtsreiche Projekt Fourmile eingebracht werden. Ein offizielles Update zu dieser strategischen Überprüfung ist für Februar 2026 in Aussicht gestellt.

Die Idee dahinter: Hochmargige, politisch vergleichsweise stabile Assets sollen klarer sichtbar werden. Marktbeobachter sehen darin den Versuch, den geopolitischen Risikoabschlag zu verringern, der auf dem global breit aufgestellten Konzern lastet, und so zusätzlichen Aktionärswert freizusetzen.

Parallel sorgt ein kräftiger Analystenimpuls für Rückenwind. RBC Capital Markets hat das Kursziel für Barrick von 40 auf 51 US‑Dollar angehoben und das Rating „Outperform“ bestätigt. Diese Einschätzung reiht sich in eine generell positive Stimmung ein: Bereits in den vergangenen Monaten konnte die Aktie deutlich zulegen, unterstützt von starken Goldpreisen und operativen Fortschritten.

Zahlen, Divestments und Bewertung

Operativ liefert Barrick Argumente für den Umbau. Im dritten Quartal, veröffentlicht am 10. November, lag der Gewinn je Aktie mit 0,58 US‑Dollar leicht über den Konsensschätzungen von 0,57 US‑Dollar. Der Umsatz stieg im Jahresvergleich um 23,2 % auf 4,19 Milliarden US‑Dollar – maßgeblich getrieben von höheren realisierten Goldpreisen.

Auch die Ausschüttungspolitik wird angezogen: Die Quartalsdividende wurde auf 0,175 US‑Dollar je Aktie erhöht, entsprechend 0,70 US‑Dollar auf Jahresbasis. Damit signalisiert das Management Vertrauen in Cashflows und Bilanzqualität.

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Barrick?

Gleichzeitig treibt Barrick die Portfoliobereinigung voran. Jüngster Schritt ist der Verkauf der Hemlo-Mine in Ontario an Hemlo Mining Corp für bis zu 1,09 Milliarden US‑Dollar. Der Deal, der am 10. Dezember hervorgehoben wurde, erlaubt es dem Konzern, Kapital aus einem nicht zu den Kern-Assets zählenden Projekt zu lösen und stärker auf Tier‑1-Vorkommen zu setzen – ganz im Sinne der Devise „besser statt größer“.

Bewertungstechnisch sieht sich Barrick trotz der Kursrally als Nachzügler. Die Aktie wird derzeit zu einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von rund 19,3 gehandelt und liegt damit unter dem Branchenschnitt von 22 sowie unter dem Peer-Durchschnitt von 23,1. Ein Discounted-Cashflow-Modell kalkuliert einen fairen Wert von 127,85 US‑Dollar – ein theoretisch sehr großer Aufschlag gegenüber dem aktuellen Kursniveau, der allerdings von Annahmen zu Goldpreis, Förderung und Margen abhängt.

Zum Vergleich: Wettbewerber Newmont hat in den vergangenen sechs Monaten rund 79 % zugelegt, begünstigt durch eigene Restrukturierungen und Synergien aus der Newcrest-Übernahme. Barricks Nordamerika-IPO-Plan zielt erkennbar darauf, die Qualität der Tier‑1-Assets ähnlich prominent herauszustellen und so Bewertungsniveaus der Konkurrenz aufzuschließen.

Goldboom und Technische Lage

Der strategische Umbau läuft vor dem Hintergrund eines außergewöhnlich starken Edelmetallmarktes. Der Goldpreis notierte im November 2025 mit 4.239 US‑Dollar je Unze in Rekordnähe. Viele Produzenten verfügen dadurch über hohe Mittelzuflüsse und nutzen die Phase, um ihre Portfolios zu straffen und auf die profitabelsten Vorkommen zu fokussieren.

Barrick profitiert von diesem Umfeld auch technisch: Die Aktie liegt seit Jahresbeginn deutlich über 100 % im Plus. Der Markt honoriert steigende Nettomargen von zuletzt 24,5 % und die Aussicht, dass mögliche Zinssenkungen der US‑Notenbank den Goldpreis weiter stützen könnten.

Gemäß Konsensbewertung von 22 Analysten wird der Titel aktuell überwiegend mit „Moderate Buy“ eingestuft, das durchschnittliche Kursziel liegt bei 47,17 US‑Dollar. Mit dem neuen RBC-Ziel von 51 US‑Dollar sehen einige Häuser zusätzlichen Spielraum nach oben, solange der Goldpreis hoch bleibt und der Restrukturierungspfad glaubwürdig umgesetzt wird.

Charttechnisch ist die Aktie klar im Aufwärtstrend, was sich auch im europäischen Handel widerspiegelt: Heute legt der Titel leicht zu und notiert mit 35,56 Euro nur knapp unter seinem jüngsten 52‑Wochen-Hoch von 36,47 Euro. Gleichzeitig signalisiert ein 14‑Tage‑RSI von 28,4 kurzfristig eher eine überkaufte, aber nicht extrem überhitzte Lage.

Februar 2026 als Schlüsseltermin

Für die kommenden Monate rückt ein Termin besonders in den Vordergrund: Im Februar 2026 will Barrick konkretisieren, ob und in welcher Form der geplante Nordamerika-IPO umgesetzt wird. Parallel dazu beobachten Marktteilnehmer den Vollzug des Hemlo-Verkaufs und neue Bohrergebnisse rund um bestehende Projekte.

Gelingt es Barrick, den Spin-off planbar zu machen, die Portfoliostrategie konsequent fortzusetzen und gleichzeitig das Momentum des Goldmarkts zu nutzen, dürfte die Aktie gute Chancen haben, die jüngsten Hochs zu testen und sich den angehobenen Analystenzielen anzunähern.

Barrick-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Barrick-Analyse vom 10. Dezember liefert die Antwort:

Die neusten Barrick-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Barrick-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 10. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Barrick: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...