Barrick Gold geht mit deutlich klarerem Profil in die letzten Handelstage des Jahres. Der Minenkonzern hat den langwierigen Konflikt in Mali beigelegt und profitiert zugleich von einem Goldpreis auf Rekordniveau über 4.500 US-Dollar je Unze. Damit verbessert sich sowohl die operative Visibilität als auch die Bewertungsperspektive.

Vergleich mit Mali beigelegt

Kernpunkt ist die nun final bestätigte Einigung mit der malischen Regierung. Barrick zahlt rund 436 Millionen US-Dollar (244 Milliarden CFA-Franc), um Streitigkeiten über angebliche Steuerrückstände und Auflagenverstöße zu beenden.

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Die Vereinbarung sichert den Status des Loulo-Gounkoto-Komplexes, der etwa 15 % der gesamten Goldproduktion des Konzerns beisteuert. Vereinbart wurden unter anderem:

  • Operative Kontrolle: Barrick erhält die vollständige Kontrolle über Loulo-Gounkoto zurück, die vorübergehende staatliche Verwaltung endet.
  • Rechtliche Klärung: Der Konzern zieht sein Schiedsverfahren beim Weltbank-Schiedsgericht ICSID zurück.
  • Personal: Vier zuvor festgehaltene Mitarbeiter wurden freigelassen.
  • Goldexporte: Der Export von Gold aus Mali wird wieder aufgenommen, blockierte Bestände können abfließen.

An der Börse kam die Nachricht gut an. Die Aktie an der NYSE schloss am Mittwoch bei 45,63 US-Dollar und nähert sich damit dem 52-Wochen-Hoch von 46,45 US-Dollar.

Führung und Strategie unter Mark Hill

Der Abschluss in Mali ist ein wichtiges Etappenergebnis für Interim-CEO Mark Hill, der das Ruder nach dem Rücktritt von Mark Bristow am 29. September 2025 übernommen hat. Hill spielte eine zentrale Rolle in der Endphase der Verhandlungen und konnte damit ein zentrales geopolitisches Risiko für den Konzern reduzieren.

Parallel treibt das Management den strategischen Fokus auf nordamerikanische Assets weiter voran. Zudem läuft die 2-Milliarden-US-Dollar-Expansion der Kupfermine Lumwana in Sambia weiter. Das Projekt soll Lebensdauer und Produktion der Mine etwa verdoppeln. Trotz zuvor geäußerter Bedenken rund um US-Handelspolitik und mögliche Zölle auf Kupfer hält Barrick an der wirtschaftlichen Attraktivität des Projekts fest und verweist auf die robuste globale Kupfernachfrage.

Einordnung im Sektor

Die Mali-Einigung reduziert den geopolitischen Risikoabschlag, der die Bewertung von Barrick im Vergleich zu Wettbewerbern belastet hatte. Die Zahlung von rund 436 Millionen US-Dollar ist hoch, bleibt aber ein einmaliger Aufwand für ein Asset, das im aktuellen Goldpreisumfeld erheblichen freien Cashflow generiert.

Der Sektor erlebt zugleich eine starke Neubewertung. Gold-Futures liegen 2025 mehr als 70 % im Plus. Produzenten mit stabiler Produktion und geklärten Rechts- und Standortfragen erzielen zunehmend Bewertungsprämien. Barrick kombiniert den Erhalt des wichtigen Loulo-Gounkoto-Komplexes mit dem Ausbau des Kupferprojekts Lumwana und ist damit sowohl im Edelmetall- als auch im Industriemetallbereich positioniert – gestützt durch eine Führung, die zuletzt vor allem auf Risikoreduzierung gesetzt hat.

Ausblick: Zahlen im Februar im Fokus

Konkrete nächste Wegmarke ist die Earnings-Call im Februar 2026. Dabei stehen zwei Punkte im Mittelpunkt:

  1. NewCo-IPO: Weitere Details zum möglichen Börsengang der nordamerikanischen Vermögenswerte (Portfolios in Nevada und der Dominikanischen Republik), den Mark Hill als Instrument zur Freisetzung von Aktionärswert vorantreibt.
  2. Mali-Guidance: Aktualisierte Produktionsprognosen für 2026 unter Einbeziehung des voll hochgefahrenen Betriebs von Loulo-Gounkoto.

Charttechnisch nähert sich die Aktie einem Widerstand im Bereich von 46,50 US-Dollar. Ein Ausbruch darüber, gestützt durch die bereinigte Mali-Situation und den rekordhohen Goldpreis, würde ein neues Aufwärtssegment eröffnen, sobald die Märkte nach der Feiertagspause wieder voll in den Handel starten.

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