Barrick Gold prüft den Börsengang seiner nordamerikanischen Kronjuwelen. Der weltgrößte Goldproduzent reagiert damit auf den Druck des Aktivisten Elliott Investment Management – und die Aktie markiert ein neues 52-Wochen-Hoch bei 43,10 Dollar.

Kompromiss mit dem Aktivisten

Elliott Investment Management hat eine Milliarde Dollar in Barrick investiert und forderte eine vollständige Abspaltung der nordamerikanischen Geschäfte. Die Begründung: Die höherwertigen Minen in den USA und Kanada würden am Markt mit einem Abschlag gehandelt, weil Investoren das Gesamtpaket einschließlich der risikoreicheren Afrika- und Asien-Assets bewerten müssen.

Barrick wählt einen Mittelweg. Geplant ist die Gründung einer Tochtergesellschaft ("NewCo"), die folgende Assets bündeln soll:

  • Nevada Gold Mines (61,5% Anteil) – der weltgrößte Goldkomplex
  • Pueblo Viejo (60% Anteil) in der Dominikanischen Republik
  • Fourmile-Projekt (100% Anteil) – eine hochgradige Nevada-Entdeckung mit geschätztem Wert bis zu 10 Milliarden Dollar

Barrick würde die Mehrheitskontrolle behalten. Goldman Sachs und M. Klein & Company sind als Berater mandatiert. Eine Entscheidung soll im Februar 2026 mit den Jahreszahlen fallen.

Die Bewertungslücke

Barrick handelt derzeit zu einem EV/EBITDA-Multiple von etwa 7-8x. Reine nordamerikanische Wettbewerber wie Agnico Eagle erzielen Multiples von 10-11x. Der Unterschied: Barrick führt auch Minen in politisch sensibleren Regionen.

Das Fourmile-Projekt sticht heraus. Studien zeigen ein jährliches Produktionspotenzial von 600.000 bis 750.000 Unzen über eine Lebensdauer von mehr als 25 Jahren. Die prognostizierten All-in-Kosten von 650 bis 750 Dollar je Unze lägen deutlich unter dem Branchenschnitt. Auf dem Höhepunkt könnte Fourmile allein 14 bis 18 Prozent von Barricks gesamter Goldproduktion beisteuern.

Starke Margen im dritten Quartal

Anzeige

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Barrick?

Die Q3-2025-Zahlen zeigen operative Stärke. Der Umsatz stieg um 23,2 Prozent auf 4,1 Milliarden Dollar. Der realisierte Goldpreis erreichte mit 3.457 Dollar je Unze einen Rekordwert – 40 Prozent mehr als im Vorjahr.

Die Goldproduktion fiel um 12 Prozent auf 829.000 Unzen, bedingt durch die temporäre Aussetzung der Loulo-Gounkoto-Mine. Die Kupferproduktion legte hingegen um 14,6 Prozent auf 55.000 Tonnen zu. Das EBITDA kletterte um 56,5 Prozent auf 2,0 Milliarden Dollar. Der bereinigte Gewinn je Aktie verdoppelte sich nahezu von 0,30 auf 0,58 Dollar.

Kupfer als zweites Standbein

Nach einem möglichen IPO würde die Muttergesellschaft ("RemainCo") stärker auf Kupfer setzen. Die Cash-Flows aus ertragstarken afrikanischen Goldminen sollen große Kupferprojekte finanzieren, darunter Reko Diq in Pakistan und die Lumwana-Super-Pit-Erweiterung in Sambia.

Diese Aufspaltung schafft Klarheit: NewCo bietet stabiles Gold-Exposure in sicheren Jurisdiktionen, RemainCo zielt auf Investoren, die auf den Kupfer-Versorgungsengpass setzen. Barrick hat zudem den Verkauf der Hemlo-Goldmine in Kanada für bis zu 1,09 Milliarden Dollar abgeschlossen – weitere Mittel für die Transformation.

Günstiges Zeitfenster

Der Goldpreis bleibt hoch, getrieben von Inflation und starker Zentralbank-Nachfrage. Die Entscheidung über den IPO fällt in zwei Monaten. Bis dahin dürften Investoren genau rechnen, welcher Teil des Konzerns ihnen mehr Wert verspricht.

Anzeige

Barrick-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Barrick-Analyse vom 11. Dezember liefert die Antwort:

Die neusten Barrick-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Barrick-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 11. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Barrick: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...