Der kanadische Brennstoffzellen-Spezialist Ballard Power sorgt für vorsichtigen Optimismus unter Analysten. Nach Jahren der Verluste und gescheiterten Gigafabrik-Plänen mehren sich die Signale, dass die radikale Umstrukturierung erste Früchte trägt. Doch reicht das, um die skeptische Wall Street zu überzeugen?

Analyst hebt Prognose an – wenn auch nur leicht

Die Investmentbank Cormark hat ihre Gewinnschätzungen für Ballard Power nach oben korrigiert. Statt einem Verlust von 0,35 Dollar je Aktie für das Gesamtjahr 2025 rechnet Analyst M. Whale nun mit minus 0,34 Dollar – eine marginale, aber symbolische Verbesserung. Für 2026 sieht Cormark die Verluste auf 0,24 Dollar je Aktie schrumpfen.

Die schrittweise Prognose zeigt die erwartete Entwicklung:

  • Q4 2025: Verlust von 0,07 Dollar je Aktie
  • Q3 2026: Verlust von 0,05 Dollar je Aktie
  • Q4 2026: Verlust von 0,04 Dollar je Aktie

Diese Zahlen verdeutlichen: Ballard Power bleibt auf absehbare Zeit defizitär, doch die Richtung stimmt. Verantwortlich dafür sind vor allem die drastischen Kostensenkungen unter dem neuen CEO Marty Neese.

Q3-Zahlen überraschen positiv

Im dritten Quartal 2025 legte Ballard Power Ergebnisse vor, die die Erwartungen deutlich übertrafen. Der Umsatz explodierte um 120 Prozent auf 32,5 Millionen Dollar – Analysten hatten nur 23,8 Millionen erwartet. Treiber waren Auslieferungen von Brennstoffzellen für Busse und Züge in Nordamerika und Europa.

Noch wichtiger: Die operative Restrukturierung zeigt Wirkung. Die Bruttomarge verbesserte sich um satte 71 Prozentpunkte auf 15 Prozent. Die Cash-Betriebskosten sanken um 40 Prozent, die Gesamtbetriebskosten um 36 Prozent im Jahresvergleich. Mit 525,7 Millionen Dollar Cash und null Bankschulden steht das Unternehmen solide da.

Der Verlust je Aktie fiel mit 0,09 Dollar geringer aus als die erwarteten 0,11 Dollar.

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Wall Street bleibt misstrauisch

Trotz der Fortschritte hält sich die Begeisterung der Analysten in engen Grenzen. Von 17 Analysten vergeben elf ein "Halten", sechs raten zum Verkauf. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 2,11 Dollar – kaum höher als der aktuelle Kurs.

Die jüngsten Einschätzungen zeigen die Bandbreite:

  • UBS hob das Kursziel deutlich von 1,40 auf 3,50 Dollar an (Rating: Neutral)
  • Susquehanna erhöhte auf 3,30 Dollar (Neutral)
  • HSBC sieht die Aktie bei 3,40 Dollar
  • BMO Capital Markets bleibt bei seiner pessimistischen Einschätzung mit nur 1,10 Dollar (Underperform)

Auftragsbuch schrumpft – aber es gibt Lichtblicke

Ein Wermutstropfen: Das 12-Monats-Auftragsbuch sank um 15 Prozent auf 71,6 Millionen Dollar. Das Management begründet dies mit verschobenen Orders und dem Bemühen um nachhaltigere Vertragskonditionen. Der Gesamtauftragsbestand liegt bei 132,8 Millionen Dollar.

Positiv: Ballard Power sicherte sich im dritten Quartal den größten Marine-Auftrag seiner Geschichte – eine 6,4-Megawatt-Lieferung für zwei Schiffe der Reederei Samskip, die zwischen Norwegen und den Niederlanden verkehren werden. Zudem präsentierte das Unternehmen seine neunte Brennstoffzellen-Generation, die 30 Prozent mehr Systemleistung bei 40 Prozent weniger Bauteilen bietet.

CEO Neese peilt positive Cashflows bis Ende 2027 an. Die geplante Gigafabrik in Texas wurde nach Wegfall der US-Bundesförderung gestrichen – eine pragmatische Entscheidung, die weitere Kapitalvernichtung verhindert. Ob die Restrukturierung ausreicht, um Ballard Power langfristig profitabel zu machen, wird sich in den kommenden Quartalen zeigen.

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