Heute schließt sich ein Kapitel der Börsengeschichte für immer. Die Avance Gas Holding erlebt ihre letzten Handelsstunden, bevor am Montag das endgültige Delisting von der Euronext Oslo erfolgt. Was einst ein bedeutender Akteur im Gastransport war, steht nun vor der kompletten Abwicklung. Doch warum musste es so weit kommen – und was bedeutet das für die letzten verbliebenen Aktionäre?

Panikverkauf im letzten Moment

Während die Börsenuhren ticken, vollzieht sich ein dramatischer Schlussakt. Großaktionär Hemen Holding Limited hat heute 3,9 Millionen Aktien abgestoßen und seinen Anteil auf unter fünf Prozent gedrückt. Ein klares Signal: Selbst die größten Investoren sehen keine Zukunft mehr für das Unternehmen.

Die Verzweiflung spiegelt sich auch im Kurs wider – nach einem Jahresverlust von über 99 Prozent steht die Aktie nur noch bei zwei Cent. Vom 52-Wochen-Hoch bei fast elf Euro ist praktisch nichts mehr übrig.

Selbstzerstörung als Geschäftsstrategie?

Der Kollaps war hausgemacht. In den Jahren 2024 und 2025 verkaufte das Management systematisch die gesamte Flotte an Gastankern – das Herzstück des Geschäftsmodells. Ohne Schiffe, ohne Geschäft, ohne Zukunft. Was blieb, war nur noch eine leere Unternehmenshülle.

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Die Aktionäre zogen im Mai 2025 die Reißleine und beschlossen die freiwillige Liquidation. Ein seltener Fall, bei dem ein Unternehmen sich buchstäblich selbst auflöst.

Die letzten Fakten zum Börsenende:

  • Letzter Handelstag: Heute, Freitag, 22. August 2025
  • Endgültiges Delisting: Montag, 25. August 2025
  • Status: In freiwilliger Liquidation seit Mai 2025
  • Ursache: Kompletter Verkauf der Schiffsflotte

Hoffnung oder Illusion für Aktionäre?

Ab Montag können die Aktien nicht mehr gehandelt werden. Die Liquidatoren von EY müssen nun alle Vermögenswerte verwerten und Schulden begleichen. Eine Ausschüttung gibt es nur, wenn mehr als 500.000 US-Dollar übrig bleiben – eine theoretische Möglichkeit, die für die meisten Anleger wohl eine Illusion bleiben wird.

Das Ende von Avance Gas markiert einen seltenen Fall kompletter Selbstauflösung an der Börse. Für Anleger bleibt nur die bittere Erkenntnis: Manchmal ist das Ende wirklich das Ende.

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