ASML Aktie: KI-Euphorie oder Luftnummer?

Der niederländische Halbleiter-Ausrüster ASML steht heute im Zentrum der Aufmerksamkeit – und das aus gutem Grund. Während die gesamte Tech-Welt gespannt auf die Quartalszahlen wartet, tobt hinter den Kulissen ein Kampf um die Zukunft der Chipindustrie. KI-Boom trifft auf geopolitische Spannungen, Milliarden-Aufträge auf Exportbeschränkungen. Kann ASML die hochgesteckten Erwartungen erfüllen oder platzt die Blase?
Optionshändler rechnen mit Beben
Die Nervosität ist förmlich greifbar: Optionshändler kalkulieren mit Kursschwankungen von bis zu 7,65 Prozent nach der Zahlenvorlage – mehr als doppelt so viel wie der historische Durchschnitt von 3,59 Prozent. Ein deutliches Zeichen dafür, dass heute mehr auf dem Spiel steht als nur ein normaler Quartalsbericht.
Die Erwartungen sind hoch gesteckt. Analysten rechnen mit einem Gewinn je Aktie zwischen 5,38 und 6,37 Dollar, beim Umsatz schwanken die Prognosen zwischen 7,74 und 9,06 Milliarden Dollar. Besonders kritisch wird der Auftragseingang beäugt: Rund 5,36 Milliarden Euro werden für das dritte Quartal erwartet.
Milliarden-Poker um KI-Chips
Der Grund für die Euphorie liegt auf der Hand: Multimilliarden-Verträge zwischen KI-Unternehmen und Chip-Giganten wie Nvidia, Intel und Samsung befeuern die Nachfrage nach ASMLs hochspezialisierten Lithografie-Anlagen. Was im Frühjahr noch nach Unsicherheit aussah – das Management hatte Zweifel am Wachstum 2026 geäußert –, scheint durch den KI-Boom wie weggeblasen.
Doch es gibt einen Haken: Die komplexesten Maschinen haben Lieferzeiten von 8 bis 12 Monaten. Wie will ASML der explodierenden Nachfrage gerecht werden?
Geopolitische Minenfelder
Während die KI-Welle rollt, verschärfen sich die geopolitischen Spannungen. Erst gestern beschlagnahmte die niederländische Regierung das chinesische Halbleiterunternehmen Nexperia – ein deutliches Signal im globalen "Chip-Krieg". Für ASML bedeuten die anhaltenden Export-Kontrollen der USA und der Niederlande gegenüber China weiterhin Umsatzeinbußen.
Zusätzliche Unsicherheit kommt von Großkunde TSMC: Der taiwanische Konzern plant seine 1,4-Nanometer-Fertigung offenbar ohne ASMLs neueste High-NA EUV-Maschinen – ein Dämpfer für die Technologieführerschaft.
Der Moment der Wahrheit
Heute Nachmittag wird sich zeigen, ob ASMLs Management die Balance zwischen KI-Euphorie und geopolitischen Risiken meistern kann. Die Anleger warten nicht nur auf die aktuellen Zahlen, sondern vor allem auf den Ausblick für das vierte Quartal und das Jahr 2026. Von der Einschätzung der Investitionspläne von TSMC, SK Hynix und Micron hängt ab, ob die jüngste Kursrally von 32 Prozent seit Anfang September gerechtfertigt ist – oder ob sich die Luft schnell aus dem Ballon lässt.
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