Der niederländische Halbleiterausrüster ASML sorgt für Unruhe unter den Anlegern. Nach starken Quartalszahlen im Sommer haben Analysten ihre Prognosen gekappt und warnen vor Auftragsrückgängen. Während die Bank of America trotz einer Kurszielreduktion optimistisch bleibt, fragen sich Investoren: Ist das nur eine Verschnaufpause oder der Beginn größerer Probleme?

Doppelschlag von den Analysten

Die Bank of America hat das Kursziel für ASML von 755 auf 724 Euro gesenkt – bei unverändertem "Buy"-Rating. Analyst Didier Scemama begründet den Schritt mit Sorgen um die Auftragslage angesichts makroökonomischer und geopolitischer Unsicherheiten. Besonders die schwächelnden Geschäfte in China und Unklarheiten bei Zöllen belasten die Aussichten.

Parallel bestätigte Bernstein seine "Hold"-Empfehlung mit einem Kursziel von 640 Euro. Das Analysehaus sieht die gemischten Signale für 2026 kritisch: Während ASML im zweiten Quartal noch mit Umsätzen von 8,95 Milliarden Dollar die Erwartungen übertraf, dämpfte das Unternehmen die Wachstumshoffnungen für das kommende Jahr.

Starke Zahlen, schwächerer Ausblick

Die jüngsten Quartalsergebnisse zeigten ASML noch in Bestform. Der Gewinn je Aktie kletterte um 47,1 Prozent auf 5,90 Euro, der Umsatz legte um 23,2 Prozent auf 7,69 Milliarden Euro zu. Die Bruttomarge verbesserte sich auf 53,68 Prozent.

Doch der Blick nach vorn trübt sich ein: Für 2026 erwartet ASML sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn ein schwächeres Wachstum als 2025. Im dritten Quartal rechnet das Unternehmen mit Nettoerlösen zwischen 7,4 und 7,9 Milliarden Euro bei einer leicht niedrigeren Bruttomarge von 50 bis 52 Prozent.

KI-Boom versus Handelskonflikte

Trotz der aktuellen Herausforderungen bleibt ASMLs Position im Markt für Halbleiterausrüstung praktisch unantastbar. Das Unternehmen dominiert die Extreme-Ultraviolett-Lithographie (EUV), die für die Produktion modernster Chips unerlässlich ist. Im zweiten Quartal lieferte ASML sein erstes High-NA-System aus – ein technologischer Meilenstein.

Die wachsende Nachfrage nach KI-Anwendungen treibt den Bedarf an leistungsstarken Halbleitern weiter an. Speicherhersteller setzen verstärkt auf EUV-Technologie, was ASMLs langfristige Wachstumsperspektiven stützt.

Der Gegenwind kommt vor allem aus der Geopolitik: Exportbeschränkungen und Handelsstreitigkeiten führen dazu, dass Kunden ihre Bestellungen überdenken. Besonders der chinesische Markt, einst ein wichtiger Wachstumstreiber, schwächelt merklich.

Chance für geduldige Anleger?

Trotz der jüngsten Kurszielreduktionen sehen Analysten im Konsens weiterhin Potenzial. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei rund 836 Euro – deutlich über dem aktuellen Niveau. Die Bank of America betont, dass ASMLs Bewertung unter den historischen Durchschnittswerten liegt.

Für das Gesamtjahr 2025 hält ASML an seiner Prognose von rund 15 Prozent Umsatzwachstum fest. Am 15. Oktober stehen die nächsten Quartalszahlen an – sie dürften zeigen, ob sich die Sorgen der Analysten bewahrheiten oder ob der Halbleitergigant die Schwächephase schnell überwinden kann.

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