Apple stellt seine iPhone-Strategie offenbar deutlich breiter auf – und das mitten in einer Phase, in der die Bewertung der Aktie zunehmend hinterfragt wird. Ein umfangreicher Leak zeichnet ein Bild tiefgreifender Produktänderungen bis 2027, während der Markt kurzfristig vor allem auf hohe Bewertungskennzahlen und die Verzögerung bei KI-Funktionen schaut. Für Anleger prallen damit langfristige Fantasie und aktuelle Skepsis direkt aufeinander.

Deutlich breitere iPhone-Palette

Auslöser der neuen Diskussion ist ein Bericht des Tech-Portals The Information, der gestern veröffentlichte interne Pläne für die kommenden iPhone-Generationen beschreibt. Demnach will Apple sein Smartphone-Portfolio bis 2027 von heute fünf auf sieben Modelle ausbauen – ein ungewöhnlich großer Schritt für ein Unternehmen, das sein Line-up traditionell eher behutsam verändert.

Kernpunkte der geleakten Roadmap:

  • Erstes faltbares iPhone: Für Ende 2026 ist laut Bericht ein Foldable mit „Clamshell“-Design geplant, das aufgeklappt ein Format in Richtung iPad-Seitenverhältnis erreicht. Damit würde Apple erstmals in den Markt für Premium-Foldables einsteigen.
  • 20th Anniversary Edition 2027: Zum 20-jährigen iPhone-Jubiläum sei ein stark überarbeitetes Modell in Arbeit, dessen Gehäuse sich um die Gerätekanten legt und damit den klassischen Rahmen (Bezel) weitgehend ersetzt.
  • Stärkere Segmentierung: Mit sieben Modellen will Apple unterschiedliche Budgets und Zielgruppen gezielter ansprechen und sich nicht mehr nur über die bekannten Standard- und Pro-Varianten differenzieren.

Diese Pläne kommen zu einem Zeitpunkt, an dem Investoren nach neuen Impulsen jenseits des aktuellen iPhone‑17‑Zyklus suchen. Die Aussicht auf neue Formfaktoren und zusätzliche Modellstufen könnte die Umsatzbasis ab 2026/2027 verbreitern – vorausgesetzt, Apple kann die neuen Geräte technisch und marketingseitig überzeugend umsetzen.

Hohe Bewertung bremst die Aktie

An der Börse dominieren kurzfristig jedoch andere Themen. Die Aktie hat in den vergangenen Tagen leicht nachgegeben und konnte sich seit Wochenbeginn nicht spürbar erholen. Mit einem Schlusskurs von 233,65 Euro gestern liegt der Titel zwar nur rund 5 % unter dem 52‑Wochen-Hoch, handelt aber deutlich über dem längerfristigen Durchschnitt: Der Abstand zur 200‑Tage-Linie beträgt gut 16 %.

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Genau diese Kombination aus Kursnähe zum Hoch und ambitionierter Bewertung sorgt für Unbehagen. Das aktuelle Kurs-Gewinn-Verhältnis von rund 38 liegt klar über den historischen Niveaus von Apple und über dem Branchenschnitt. Finanzmedien wie Forbes warnen, dass ein so hoher Aufschlag die Aktie anfällig für Rücksetzer macht – insbesondere, wenn operative Enttäuschungen oder Verzögerungen bei strategischen Projekten auftreten.

Kurzfristige Kursrückgänge bekommen dadurch ein anderes Gewicht: Sie werden weniger als normale Schwankung, sondern eher als Korrekturversuch eines sehr teuren Marktpreises interpretiert.

KI-Verzögerung als Stimmungsdämpfer

Zusätzlich belastet die Wahrnehmung, dass Apple im Wettlauf um KI-Funktionen momentan hinter der Konkurrenz herzulaufen scheint. Während andere Anbieter ihre Produkte aggressiv mit neuen, KI-basierten Features ausstatten, deuten aktuelle Berichte darauf hin, dass die umfassende Siri-Neugestaltung erst 2026 fertig sein könnte.

Dieses wahrgenommene „KI-Delta“ wiegt umso schwerer, weil ein Teil der aktuellen Bewertung gerade auf der Erwartung basiert, dass Apple seine riesige Gerätebasis rasch mit profitablen KI-Diensten auflädt. Bleiben zentrale Funktionen länger aus, wächst das Risiko, dass Investoren die Bewertungsprämie nicht mehr voll mittragen.

Auch technisch zeigt sich ein zwiespältiges Bild: Der Kurs bewegt sich aktuell nahe am 50‑Tage-Durchschnitt, während der Relative-Stärke-Index (RSI) mit rund 57 weder Überkauft- noch Überverkauft-Signale sendet. Von einer extremen Marktübertreibung kann also keine Rede sein, aber der Schwung nach oben ist spürbar abgeflacht.

Langfristige Story vs. kurzfristige Risiken

Damit entsteht für die nächsten Monate eine klare Spannungsachse: Auf der einen Seite steht eine ambitionierte Hardware-Roadmap mit neuen Gerätekategorien und einer stärkeren Modellvielfalt, die ab 2026/2027 zusätzliche Nachfrage anstoßen könnte. Auf der anderen Seite stehen ein bereits sehr hoher Bewertungsmultiplikator und operative Unsicherheiten rund um die KI-Strategie bis 2025.

Entscheidend werden nun zwei Punkte: Erstens, ob Apple im kommenden Jahr überzeugende Zwischenschritte bei KI-Funktionen präsentieren kann, um die Skepsis rund um Siri und Software abzubauen. Zweitens, ob sich erste konkrete Ankündigungen zu Foldable und Jubiläums-iPhone verdichten und damit den Eindruck bestätigen, dass die geleakte Roadmap tatsächlich in dieser Form umgesetzt wird. Bis dahin bleibt der Titel ein klassischer Fall, bei dem eine starke langfristige Erzählung mit spürbarem kurzfristigem Bewertungsdruck konkurriert.

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