Angst vor Trump-Chaos: Privatanleger ziehen Konsequenzen
FRANKFURT (dpa-AFX) - Ständige Zolldrohungen und Attacken auf die
US-Notenbank Fed: US-Präsident Donald Trump hält die Börsen in Atem.
Aus Sorge vor seiner Politik haben viele Privatanleger in
Deutschland reagiert. Das zeigt eine repräsentative Online-Umfrage
des Brokers Tradegate.direct unter rund 2.000 Menschen, die mit
Aktien oder Fonds handeln. Der Broker gehört zur Wertpapierbörse
Tradegate Exchange, an der die Deutsche Börse
In der Umfrage aus dem Juli gaben gut drei Viertel der Befragten (76,3 Prozent) an, ihr Vertrauen in den US-Aktienmarkt sei wegen der Politik der dortigen Regierung gesunken, bei 46 Prozent davon sogar "deutlich". Ein unverändertes Vertrauen haben nur etwa 17 Prozent.
US-Aktien abgestoßen, Gold gekauft
Rund 40 Prozent haben demnach seit Trumps Amtsantritt im Januar in "sichere Häfen" investiert - etwa Gold und andere Edelmetalle (19,3 Prozent) sowie Anleihen (18 Prozent).
Insgesamt 40 Prozent der Befragten gaben zudem an, sie hätten als Reaktion auf Trumps Politik ihre Anlagestrategie geändert: So haben 15 Prozent nach eigener Aussage US-Aktien verkauft. Gut ein Fünftel (21,6 Prozent) sagte, sie hätten ihr Portfolio breiter aufgestellt. Knapp vier Prozent verkauften deutsche oder andere europäische Aktien. 56 Prozent änderten nichts.
Börsenbeben nach Trumps Zollpaket
Trump hatte mit seiner Zollpolitik gerade im April heftige
Börsenturbulenzen ausgelöst. Nach Ankündigung seines globalen
Zollpakets brachen die Kurse ein. Auch danach sorgte der
Handelsstreit immer wieder für Börsenschwankungen. Inzwischen haben
die US-Indizes wieder Rekorde erreicht oder sind kurz davor, auch
der deutsche Leitindex Dax
Attacken auf US-Notenbank
Skepsis gegenüber den US-Finanzmärkten ist kein Phänomen bei Privatanlegern allein. So haben die Attacken von Trump auf den Chef der US-Notenbank Fed, Jerome Powell, Vertrauen auch bei Profiinvestoren gekostet. Erst kürzlich kündigte Trump die Entlassung von Fed-Gouverneurin Lisa Cook an. Der US-Dollar hat deutlich an Wert verloren - der Euro ist gegenüber der Weltleitwährung so stark wie seit Jahren nicht.
Zugleich zeigt die Umfrage, dass viele Anleger nicht am
US-Aktienmarkt vorbeikommen. So hat demnach mehr als die Hälfte der
Befragten weiter US-Werte im Portfolio (57 Prozent) und bei jedem
Fünften machen diese den Großteil des Depots aus. Nur ein Viertel
gab an, gar keine US-Aktien zu besitzen. Zwar sorge Trumps Politik
für Unsicherheit, sagt Tradegate-Manager Karsten Haesen. Doch an
US-Techwerten führe kein Weg vorbei. "Die Dominanz von Unternehmen
wie Apple
ISIN DE0008469008 DE0005810055 US0378331005 US5949181045 US67066G1040
AXC0020 2025-08-27/06:07
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