Anglo American steckt mitten in einem strategischen Umbruch. Während der Bergbaukonzern im australischen Kohlesektor hunderte Stellen streicht und mit Verkaufsproblemen kämpft, treibt er gleichzeitig einen milliardenschweren Kupfer-Merger mit Teck Resources voran. Diese tektonischen Verschiebungen im Portfolio markieren eine deutliche Wende hin zum Zukunftsmetall Kupfer.

Tiefe Einschnitte im Kohlegeschäft

Anglo American baut in seinen Kohleoperationen in Queensland massiv Personal ab. Über 200 Jobs fallen weg, betroffen sind vor allem das Grosvenor-Bergwerk und das Büro in Brisbane. Die Kürzungen resultieren aus anhaltendem Marktdruck, gedrückten Kohlepreisen und hohen Abgabenlasten im Bundesstaat.

Der Schritt folgt ähnlichen Ankündigungen von BHP, das zuletzt 750 Stellen in Queensland strich. Beim Grosvenor-Bergwerk, das Mitte 2024 von einem Feuer betroffen war, hatte der Konzern über ein Jahr lang versucht, die Belegschaft umzusetzen. Die jetzigen Streichungen umfassen sowohl freiwillige Programme als auch betriebsbedingte Kündigungen.

Gescheiterter Verkauf belastet

Doch die Probleme im Kohlesektor gehen tiefer: Erst letzten Monat scheiterte der Verkauf der Queensland-Minen an Peabody Energy. Der Abbruch erfolgte, obwohl Anglo American betonte, dass ein Brand im März 2025 in der Moranbah North-Mine keine wesentliche Vertragsverletzung darstellte. Der Konzern sucht nun erneut nach Käufern für diese Assets – Teil der strategischen Portfoliokonsolidierung.

Transformations-Merger mit Teck Resources

Gleichzeitig vollzieht Anglo American eine strategische Kehrtwende: Die Fusion mit Teck Resources zum neuen Riesen "Anglo Teck" schreitet voran. Dieser "Merger of Equals" soll einen globalen Champion für kritische Mineralien schaffen und Anglo Americans Kupfer-Exposure dramatisch erhöhen.

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Das fusionierte Unternehmen wird über 70% seiner Produktion aus dem begehrten Metall beziehen. Die Transaktion bewegt sich in einer Größenordnung von 53 bis 69 Milliarden US-Dollar. Anglo American-Aktionäre werden voraussichtlich 62,4% der neuen Entität halten.

Die Fusion verspricht erhebliche Vorteile:
* Über 70% Kupfer-Exposure – Platzierung unter den Top-5-Kupferproduzenten weltweit
* Zielsynergien von 800 Millionen US-Dollar vor Steuern innerhalb von vier Jahren
* Sonderdividende von 4,5 Milliarden US-Dollar für Anglo American-Aktionäre vor Abschluss
* Verlagerung des Hauptsitzes nach Vancouver mit Personalreduzierungen in London
* Beibehaltung des Hauptlistings in London mit Sekundärlistings in Johannesburg, Toronto und New York

Die erwarteten Synergien resultieren besonders aus der Zusammenlegung der benachbarten Collahuasi- und Quebrada Blanca-Kupferoperationen in Chile. Ab 2030 rechnet das Unternehmen mit einem durchschnittlichen jährlichen EBITDA-Zuwachs von 1,4 Milliarden US-Dollar.

Dividende trotz Transformation

Trotz der umfassenden Veränderungen hält Anglo American an seiner Dividendenzahlung fest. Der Konzern bestätigte die Währungsumrechnung für die bereits deklarierte Zwischendividende von 7 US-Cent pro Aktie. Die Auszahlung in Höhe von 5,165 Pence (Sterling) bzw. 5,964 Euro-Cent pro Aktie erfolgt am 30. September.

Die strategische Fokussierung auf Kupfer durch die Teck-Fusion, kombiniert mit den anhaltenden Herausforderungen im Kohlegeschäft, unterstreicht den entschlossenen Kurswechsel hin zu einem schlanken, kupferzentrierten Portfolio. Anglo American positioniert sich damit neu für die Anforderungen der globalen Rohstoffmärkte.

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