Die Amazon-Aktie steht vor einem entscheidenden Moment – getrieben von zwei dramatischen Entwicklungen: Ein massiver Aktienverkauf von Gründer Jeff Bezos und die angespannte Erwartungshaltung vor den Quartalszahlen. Doch was bedeutet das für Anleger?

Bezos verkauft – Timing sorgt für Stirnrunzeln

Jeff Bezos hat Amazon-Aktien im Wert von 5,7 Milliarden Dollar abgestoßen. Besonders brisant: Der Verkauf erfolgte unmittelbar vor der Veröffentlichung der Quartalsergebnisse am 31. Juli. Zwar handelte es sich um einen angekündigten Plan – doch dass der Gründer sein gesamtes Verkaufsvolumen von 25 Millionen Aktien ausschöpfte, lässt Investoren aufhorchen. Immerhin ist damit ein großer Überhang an Aktien vom Markt.

KI-Träume vs. Zoll-Probleme

Die Erwartungen an die Zahlen sind hoch:

  • Erwarteter Gewinn pro Aktie: 1,32 Dollar
  • Prognostizierter Umsatz: 162 Milliarden Dollar

Der Fokus liegt klar auf der KI-Sparte. Kann Amazon die milliardenschweren Investitionen in künstliche Intelligenz bereits monetarisieren? Amazon Web Services (AWS) gilt als größter Profiteur des KI-Booms – doch es gibt Berichte über Kapazitätsengpässe.

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Gleichzeitig drücken Zollängste auf das Kerngeschäft im E-Commerce. Die bescheidenen 4-5% Wachstum beim jüngsten "Prime Day" zeigen: Die Cloud-Sparte wächst deutlich dynamischer als der Online-Handel.

Werbestopp bei Google – was steckt dahinter?

In einer überraschenden Kehrtwende zog Amazon sämtliche Werbung von Google Shopping zurück – drei Tage lang verschwand das Unternehmen komplett aus den Anzeigen. Ein radikaler Schritt, der zeigt: Amazon hinterfragt seine Marketingausgaben fundamental. Gleichzeitig wehrt sich der Konzern gegen Vorwürfe, im Zuge von Zöllen die Preise erhöht zu haben.

Die kommende Woche wird zeigen: Setzt Amazon weiter auf Wachstum um jeden Preis – oder beginnt eine neue Ära der Kostendisziplin? Die Quartalszahlen dürften die Richtung vorgeben.

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