Während sich Amazon-Investoren auf bahnbrechende KI-Ankündigungen beim AWS-Gipfel in Las Vegas freuen, droht ausgerechnet zum wichtigsten Verkaufswochenende des Jahres Ungemach: Eine globale Gewerkschaftsallianz ruft zu koordinierten Streiks in über 30 Ländern auf – und zwar genau am Black Friday. Kann der Tech-Gigant die Doppelbelastung schultern, oder wird die Aktie zwischen Arbeitskampf und Wachstumsfantasie zerrieben?

Globaler Arbeitskampf nimmt Fahrt auf

Die Kampagne "Make Amazon Pay" – ein Zusammenschluss unter Führung von UNI Global Union und Progressive International – hat für den 28. November, also diesen Freitag, zu weltweiten Arbeitsniederlegungen aufgerufen. Bereits zum sechsten Mal seit 2020 soll Amazon damit an seinem neuralgischsten Punkt getroffen werden: mitten im Weihnachtsgeschäft.

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Besonders brisant:
- Deutschland: Die Gewerkschaft ver.di mobilisiert in mehreren Logistikzentren (Bad Hersfeld, Leipzig) und fordert die Anerkennung regionaler Tarifverträge
- Globale Dimension: Neben Lagerhäusern sind auch Rechenzentren und Büros betroffen – von Großbritannien bis in die USA
- Timing: Der Black Friday gilt als umsatzstärkster Tag des Jahres im E-Commerce

Für Amazon bedeutet das: Ausgerechnet wenn Millionen Pakete durch das Netz strömen sollen, drohen Engpässe.

Wall Street bleibt gelassen – AWS als Trumpfkarte

Trotz der Streikdrohungen zeigen sich Analysten unbeeindruckt. Rosenblatt Securities bekräftigte diese Woche seine Kaufempfehlung mit einem ambitionierten Kursziel von 305 US-Dollar – rund 37 Prozent über dem aktuellen Niveau. Der Grund: Die mit Spannung erwartete AWS re:Invent-Konferenz vom 1. bis 5. Dezember in Las Vegas.

Dort dürfte Amazon sein Cloud-Geschäft ins Rampenlicht rücken – insbesondere die neuesten Fortschritte bei generativer KI und Cloud-Infrastruktur. AWS ist seit Jahren der Gewinnmotor des Konzerns und gleicht schwächere Margen im Einzelhandel mehr als aus. Nach starken Q3-Zahlen, die sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn die Erwartungen übertrafen, sehen Investoren die Streiks eher als mediales Rauschen denn als strukturelle Gefahr.

Bewährungsprobe am Freitag

Historisch betrachtet haben Black-Friday-Streiks bei Amazon bislang kaum spürbare Auswirkungen auf die Lieferfähigkeit gehabt. Der Grund: Ein hochautomatisiertes, redundantes Logistiknetzwerk, das Ausfälle kompensieren kann. Sollte Amazon auch diesmal reibungslos liefern, könnte die Aktie zum Wochenende hin eine Erholungsrally starten.

Technisch hält sich der Titel stabil über der Marke von 220 US-Dollar. Ein Ausbruch über 230 Dollar – möglicherweise befeuert durch positive AWS-Nachrichten – würde den Weg zu neuen Allzeithochs ebnen. Rutscht die Aktie jedoch unter 215 Dollar, wäre Vorsicht angebracht.

Die entscheidenden Termine:
- 28. November: Black Friday & Streik-Höhepunkt
- 1.–5. Dezember: AWS re:Invent mit erwarteten KI-Ankündigungen
- 2. Dezember: Cyber Monday

Die nächsten Tage werden zeigen, ob Amazon operativ und an der Börse seine Stärke unter Beweis stellen kann – oder ob die Doppelbelastung doch Spuren hinterlässt.

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