Amazon Aktie: Strategie im Fokus
Amazon setzt in dieser Woche gleich mehrere strategische Akzente – von einem Milliardenpaket für Indien über einen Ausbau des US-Lebensmittelgeschäfts bis hin zur Beilegung eines Steuerstreits in Europa. Im Kern geht es um eine klare Botschaft: Wachstum und Marktanteile haben Priorität, auch wenn das kurzfristig Geld kostet. Wie greifen diese Schritte ineinander?
Milliarden für Indien, Druck auf China-Abhängigkeit
Der wichtigste Impuls für die langfristige Wachstumsgeschichte kam am Mittwoch: Amazon will bis 2030 weitere 35 Milliarden US-Dollar in Indien investieren. Damit steigt das zugesagte Gesamtvolumen im Land auf 75 Milliarden Dollar.
Das Geld soll vor allem in drei Bereiche fließen:
- Ausbau von Rechenzentrums-Infrastruktur
- Stärkung der KI-Fähigkeiten
- Höhere Exportvolumina aus Indien
Strategisch positioniert sich Indien damit als zentraler Knoten im globalen Amazon-Netzwerk. Zum einen zielt der Konzern auf einen dynamisch wachsenden Konsumentenmarkt, während der nordamerikanische Onlinehandel zunehmend reifer wird. Zum anderen schafft Amazon damit ein Gegengewicht zur bisherigen starken Fertigungs- und Lieferketten-Abhängigkeit von China.
Angriff im US-Lebensmittelgeschäft
Parallel schärft Amazon sein Profil im US-Grocery-Markt. Das Unternehmen weitet seinen Same-Day-Lebensmittellieferservice auf über 2.300 Städte und Gemeinden aus – mehr als eine Verdopplung gegenüber zuvor rund 1.000 Standorten.
Der Schritt zielt klar auf den Alltagseinkauf, also Produkte mit hoher Kauffrequenz. Hier entscheidet sich, wie eng Kunden an eine Plattform gebunden sind. Durch die Nutzung des bestehenden Prime-Logistiknetzwerks kann Amazon die Lieferzeiten verkürzen und das Angebot dichter an den Verbraucher bringen.
Für Wettbewerber hat das Folgen: An der Wall Street reagierten insbesondere Instacart (Maplebear) und Uber mit deutlichen Kursverlusten, als der Markt den verschärften Konkurrenzdruck einpreiste. Für Amazon unterstreicht der Ausbau den Anspruch, auch in einem bislang schwierigeren Segment wie Lebensmitteln eine dominante Rolle zu übernehmen.
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Steuerstreit in Italien beendet
Auf der regulatorischen Seite hat Amazon in Europa eine wichtige Baustelle geschlossen. In Italien einigte sich der Konzern mit den Behörden auf eine Zahlung von 723 Millionen Euro, um laufende Steuerermittlungen beizulegen. Die Summe setzt sich aus 511 Millionen Euro an Steuern sowie 212 Millionen Euro an Zinsen und Strafzahlungen zusammen.
Finanziell ist das zwar spürbar, entscheidend ist aber vor allem der strategische Effekt: Die Einigung nimmt einen Unsicherheitsfaktor aus der europäischen Agenda. Das Management kann sich stärker auf operative Themen konzentrieren, statt juristische Risiken im Hintergrund mitführen zu müssen.
Marktreaktion und Perspektive
Insgesamt stützt das Paket aus Wachstumsinitiativen und Rechtsbereinigung die Erzählung eines Konzerns, der seine Wettbewerbsposition international weiter absichert. Investmentbank TD Cowen sieht Amazon entsprechend als einen ihrer bevorzugten Mega-Caps für 2026 und verweist auf die erwarteten Effekte der Investitionen für anhaltendes zweistelliges Umsatzwachstum.
Charttechnisch konsolidiert die Aktie derzeit nach einem Rückgang von rund 9 % auf 30-Tage-Sicht. Mit einem Kurs um 195 Euro liegt sie leicht unter dem 50-Tage-Durchschnitt, aber noch oberhalb der 200-Tage-Linie – ein Bild, das eher einer Verschnaufpause in einem bestehenden Aufwärtstrend entspricht als einem Trendbruch.
Kurzfristig richtet sich der Blick nun auf die Auswirkungen der Lebensmittel-Offensive auf die Zahlen zum wichtigen Weihnachtsquartal 2025. Mittel- bis langfristig dürfte vor allem entscheidend sein, ob Amazon die hohen Investitionen in Indien und die KI-Infrastruktur wie geplant in Effizienzgewinne und wachstumsstarke Erlösströme übersetzen kann – dann würden die heutigen Weichenstellungen die Basis für die Story 2026 und darüber hinaus bilden.
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