Alphabet startet mit viel Rückenwind in die neue Handelswoche. Große Investmentbanken heben reihenweise ihre Kursziele an, die Stimmung an der Wall Street ist so positiv wie selten. Gleichzeitig schüttet der Google-Mutterkonzern heute seine Quartalsdividende aus – ein weiterer Baustein in der aktuellen Investmentstory rund um KI, Wachstum und hohe Gewinne.

Analysten drehen am Kursziel

In den vergangenen Tagen hat sich eine bemerkenswerte Welle von Hochstufungen aufgebaut. Mehrere einflussreiche Häuser haben ihre Kursziele teils deutlich erhöht und damit die Erwartungshaltung für die kommenden Quartale spürbar nach oben geschoben.

Am 12. Dezember hob JP-Morgan-Analyst Doug Anmuth sein Kursziel von 340 auf 385 US‑Dollar an und blieb bei seiner Kaufempfehlung. Ebenfalls am 12. Dezember erhöhte TD Cowen (John Blackledge) das Ziel von 335 auf 350 Dollar und bestätigte ein „Strong Buy“.

Bereits am 11. Dezember hatte Piper Sandler (Thomas Champion) das Kursziel von 330 auf 365 Dollar angehoben. Begründung: starke Umfragedaten zur Budgetverteilung im Bereich Suchmaschinenwerbung und zur Rendite der Werbeausgaben.

Zuvor hatten Pivotal Research das aktuell höchste Ziel an der Wall Street mit 400 Dollar (zuvor 350 Dollar) ausgerufen und Truist Securities seine Marke von 320 auf 350 Dollar nach oben gesetzt.

Laut StockAnalysis wird Alphabet inzwischen von 43 Analysten gecovert – mit einem Konsensrating „Strong Buy“. Die Einigkeit ist außergewöhnlich: 17 Experten sehen ein „Strong Buy“, 19 ein „Buy“, 8 stufen auf „Hold“, kein Analyst rät zum Verkauf.

Rekordniveau bei Konsenskurszielen

Der durchschnittliche Analysten-Kurskorridor liegt inzwischen grob im Bereich von 305,88 bis 314,22 Dollar. Vor einem Jahr lag der Vergleichswert noch bei 206,08 Dollar – ein Sprung von fast 52 Prozent. Für einen Konzern mit einer Marktkapitalisierung von über 3,7 Billionen Dollar ist das ein deutliches Stimmungsumschwung-Signal, das vor allem auf wachsendes Vertrauen in Alphabets KI-Strategie und deren Umsetzung in Zahlen zurückgeführt wird.

Dividende ab heute auf dem Konto

Parallel zur optimistischen Analystenlage zahlt Alphabet heute seine Quartalsdividende aus. Das Board hatte eine Ausschüttung von 0,21 Dollar je Aktie beschlossen, zahlbar am 15. Dezember 2025 für alle Aktionäre mit Stichtag 8. Dezember.

Die Dividende gilt für die Klassen A, B und C und summiert sich auf 0,84 Dollar im Jahr. Auf Basis aktueller Kurse ergibt das eine Rendite von rund 0,27 Prozent – also klar ein Symbol für Ertragsstärke und Aktionärsfreundlichkeit, nicht aber ein klassischer Dividendentitel.

KI-Offensive als Haupttreiber

Der Rückenwind von der Analystenseite hängt eng mit Alphabets Rolle im KI-Wettlauf zusammen. Der Start des Gemini‑3‑Modells und die Einführung von AI Overviews in der Suche haben die Wahrnehmung des Konzerns am Markt spürbar verändert.

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Investoren setzen zunehmend darauf, dass Alphabet die eigene Plattformbreite – Suche, YouTube, Cloud – nutzt, um KI-Funktionen gewinnbringend zu integrieren. Genau hier sehen viele Analysten den Kern der neuen Bewertung.

Rekordquartal bei Umsatz und Gewinn

Im dritten Quartal 2025 erzielte Alphabet erstmals mehr als 100 Milliarden Dollar Umsatz in nur drei Monaten. Die Erlöse lagen bei 102,3 Milliarden Dollar, ein Plus von 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Besonders dynamisch wuchs das Cloud-Geschäft:

  • Google Cloud: Umsatzplus von 34 Prozent auf 15,2 Milliarden Dollar, der Auftragsbestand kletterte auf 155 Milliarden Dollar
  • Google Search & other: Erlöse stiegen auf 56,6 Milliarden Dollar
  • YouTube-Werbung: Umsätze legten auf 10,3 Milliarden Dollar zu
  • Gewinn je Aktie: Zuwachs um 35 Prozent auf 2,87 Dollar und damit über den Markterwartungen

Die operative Marge erreichte – bereinigt um eine EU‑Strafe der EU-Kommission von 3,5 Milliarden Dollar – 33,9 Prozent. Das zeigt: Alphabet steigert nicht nur den Umsatz, sondern verbessert gleichzeitig die Effizienz.

Institutionelle Anleger greifen zu

Neben den Analysten haben auch große Adressen an der Börse ihre Positionen ausgebaut. In den vergangenen zwölf Monaten flossen rund 141,7 Milliarden Dollar in die Aktie, während Abflüsse bei 74,7 Milliarden Dollar lagen.

Ein besonderer Lichtblick für viele Marktteilnehmer: Berkshire Hathaway von Warren Buffett hat eine neue Position in Höhe von rund 4,3 Milliarden Dollar aufgebaut. Gerade weil Berkshire Tech-Titel traditionell eher zurückhaltend bewertet, gilt dieses Engagement als starkes Vertrauenssignal.

SpaceX-Beteiligung als zusätzlicher Hebel

Einen weiteren Impuls erhält Alphabet über eine Beteiligung, die leicht übersehen wird: den Anteil an SpaceX. Ein aktuelles Tenderangebot bewertet das Raumfahrtunternehmen von Elon Musk mit rund 800 Milliarden Dollar.

Alphabet ist seit 2015 investiert, als gemeinsam mit Fidelity rund 1 Milliarde Dollar in eine Finanzierungsrunde gesteckt wurde. Anfang 2025 hatte Alphabet bereits einen nicht realisierten Bewertungsgewinn von 8 Milliarden Dollar aus dem SpaceX‑Engagement gemeldet. Das neue Tenderangebot zu 421 Dollar je Aktie dürfte in künftigen Abschlüssen erneut für spürbare Buchgewinne sorgen.

Regulierung bleibt Risiko

Trotz der starken operativen Entwicklung bleibt das regulatorische Umfeld komplex. Ein Urteil von Richter Amit Mehta aus dem Dezember 2025 verpflichtet Google dazu, Standardverträge für die Voreinstellung der Suche sowie von KI‑Apps auf maximal ein Jahr zu begrenzen. Hintergrund ist die 2024 getroffene Entscheidung, dass Google den Online-Suchmarkt illegal monopolisiert habe.

In Europa drohen zudem mögliche Strafzahlungen im Jahr 2026 im Zusammenhang mit dem Digital Markets Act und dem Vorwurf der Selbstbevorzugung in Suchergebnissen. Entlastend wirkten jedoch Entscheidungen aus dem September 2025, die keinen erzwungenen Verkauf von Chrome oder Android vorsahen – damit ist zumindest das Szenario einer Zerschlagung vorerst vom Tisch.

Marktposition und Bewertung

Die Alphabet-Aktie notiert mit rund 265 Euro nur wenige Prozent unter ihrem jüngsten 52‑Wochen-Hoch bei 279,70 Euro und hat sich über die vergangenen zwölf Monate um gut 40 Prozent verteuert. Auf Sicht von einem Jahr hat sich der Kurs gegenüber dem 52‑Wochen-Tief damit in etwa verdoppelt, was den deutlichen Stimmungswechsel eindrucksvoll unterstreicht.

Fundamental wird der Konzern aktuell mit etwa dem 29‑ bis 30‑fachen der erwarteten Gewinne bewertet – ein Niveau, das im Rahmen der übrigen „Magnificent Seven“ liegt. Der Markt honoriert damit vor allem den erwarteten KI-Schub für Umsatz und Profitabilität.

Blick nach vorn

Der nächste größere Belastungstest steht mit den Quartalszahlen Anfang Februar 2026 an. Dann wird sich zeigen, ob Alphabet das hohe Wachstumstempo – inklusive zweistelliger Zuwächse in Cloud, Suche und YouTube – bestätigen und gleichzeitig die milliardenschweren KI‑Investitionen in Form von Margenstabilität rechtfertigen kann. Besonders im Fokus stehen dabei die Fortschritte bei der Monetarisierung von Gemini‑Produkten und AI Overviews, nachdem der Markt die KI‑Story im Jahr 2025 bereits deutlich in die Bewertung eingepreist hat.

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