Ein fast fünf Jahre andauernder Albtraum hat für Google-Mutter Alphabet ein glimpfliches Ende gefunden. Ein Bundesgericht in Washington wies die drastischsten Forderungen des US-Justizministeriums im Antitrust-Verfahren zurück – und bescherte Anlegern damit eine erlösende Kursrally. Doch was bedeutet dieser Sieg wirklich für die Zukunft des Tech-Giganten?

Richter stoppt Zerschlagungspläne

Richter Amit Mehta urteilte klar zugunsten des Konzerns: Google muss weder seinen Chrome-Browser abstoßen noch das Android-Betriebssystem verkaufen. In seinem 277 Seiten starken Urteil bezeichnete er die Forderungen der Kartellwächter als überzogen. Statt einer radikalen Zerschlagung verhängte das Gericht gezielte Auflagen: Google darf künftig keine exklusiven Verträge mehr für seine Suchmaschine, Chrome, Google Assistant oder die Gemini-App abschließen. Zudem muss der Konzern bestimmte Suchdaten mit Wettbewerbern teilen – sensible Werbedaten bleiben jedoch geschützt.

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Der größte Brocken bleibt erhalten: Die lukrativen Umsatzbeteiligungsvereinbarungen mit Apple, bei denen Google jährlich Milliarden zahlt, um Standardsuchmaschine auf iPhones zu bleiben. Allerdings dürfen diese Arrangements nicht mehr exklusiv sein, was Geräteherstellern mehr Wahlfreiheit einräumt.

Analysten feiern "klaren Weg nach vorn"

An der Wall Street löste das Urteil einen wahren Jubelsturm aus. Die RBC Capital erhöhte ihr Kursziel von 220 auf 260 Dollar und sieht den "Pfad für wachsende Gewinne und multiple Expansion so klar wie lange nicht". Auch Wedbush Securities zog nach und setzte das Kursziel von 225 auf 245 Dollar hoch. In einer mit "Regierung faltet wie ein billiger Anzug" betitelten Analyse feierten die Experten das für Google "durchweg positive" Ergebnis.

Die Erleichterung war spürbar: Alphabet-Aktien schossen im After-Hours-Handel um 8 Prozent nach oben. Selbst Apple profitierte mit einem Plus von 4 Prozent, schließlich bleibt die geschätzte jährliche Zahlung von 20 Milliarden Dollar für die Suchmaschinen-Platzierung auf iPhones gesichert.

Präzedenzfall für Tech-Branche

Das Urteil könnte wegweisend sein für laufende Kartellverfahren gegen andere Tech-Giganten wie Meta, Amazon und Apple. Die Gerichte scheinen gezielten Auflagen den Vorzug vor radikalen Zerschlagungen zu geben. Interessant: Richter Mehta berücksichtigte sogar aufstrebende KI-Technologien wie ChatGPT als potenzielle Bedrohung für Googles Suchdominanz – ein Faktor, der gegen drastische Maßnahmen sprach.

Doch die Ruhe ist nur von kurzer Dauer. Bereits am 22. September begann der nächste große Antitrust-Prozess, diesmal zu Googles Werbetechnologie-Geschäft. Das Justizministerium will den Konzern dort zur Veräußerung seiner Ad-Exchange-Technologie zwingen.

KI-Wettlauf ohne Bremsen

Mit dem Rückenwind aus dem Gerichtssaal kann sich Alphabet nun voll auf den KI-Wettlauf konzentrieren. Die Gemini-Plattform gewinnt an Fahrt und könnte das Suchgeschäft 2026 neu beleben. Der Wegfall der Zerschlagungsdrohung gibt dem Management Planungssicherheit für strategische Initiativen – genau zum richtigen Zeitpunkt.

Die Frage ist: Wird dieser gerichtliche Freibrief ausreichen, um im erbarmungslosen KI-Wettrennen die Nase vorn zu behalten?

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