Alphabet Aktie: Cloud treibt Fantasie
Alphabet setzt seinen Höhenflug fort – nicht aus reiner KI-Euphorie, sondern gestützt auf harte Zahlen und einen sehr konkret bezifferten Großauftrag im Cloud-Geschäft. Ein Milliarden-Deal mit Palo Alto Networks, höhere Kursziele von Analysten und neue Bewertungen der „Other Bets“ geben dem Papier zusätzlichen Rückenwind. Spannend ist vor allem die Frage, wie stark Alphabet seine massiven KI-Investitionen tatsächlich schon in klingende Münze verwandelt.
Großdeal mit Palo Alto Networks
Im Zentrum der jüngsten Dynamik steht eine strategische Allianz zwischen Google Cloud und dem Cybersicherheitsanbieter Palo Alto Networks. Marktberichte sehen das mehrjährige Abkommen bei knapp 10 Milliarden US-Dollar Volumen – ein Größenordnungs-Beleg dafür, dass sich Alphabets Infrastruktur-Ausbau auszahlt.
Palo Alto Networks will bestimmte Workloads in die Google-Cloud verlagern und dabei gezielt auf Googles Gemini-Sprachmodelle und Vertex AI setzen. Ziel ist es, die eigenen Sicherheitsplattformen intelligenter und leistungsfähiger zu machen. Für Alphabet ist das mehr als nur ein Umsatzschub: Der Deal unterstreicht, dass die extrem hohen Investitionen in Rechenzentren und KI-Infrastruktur tatsächlich zu langfristigen Enterprise-Verträgen führen.
Die aktuellen Kursdaten spiegeln dieses Vertrauen wider: Am Freitag schloss die Alphabet-Aktie bei 262,00 Euro, was einem Plus von 1,55 % entspricht und einem Kursniveau deutlich oberhalb des 200-Tage-Durchschnitts von 188,41 Euro.
Starke Cloud-Zahlen und höheres Kursziel
Parallel zu der Partnerschaft reagiert die Analystenseite. Citigroup hat ihr Kursziel für Alphabet auf 350 US-Dollar angehoben und bleibt bei der Kaufempfehlung. Begründet wird das mit der wachsenden Fähigkeit des Konzerns, Cloud- und KI-Angebote zu monetarisieren.
Die zentralen Daten aus dem dritten Quartal 2025:
- Umsatz von Google Cloud: +34 % auf 15,2 Mrd. US-Dollar (jahrüberjahr)
- Operatives Ergebnis Cloud-Sparte: +85 % auf 3,6 Mrd. US-Dollar
- Geplante Investitionsausgaben 2025: 91–93 Mrd. US-Dollar
Damit signalisiert Alphabet klar, dass der Ausbau der Infrastruktur weiter Priorität hat. Die Kombination aus zweistelligem Wachstum und stark steigender Profitabilität in der Cloud-Sparte gibt dem hohen Capex-Budget eine solide Grundlage.
KI-Personal und Hardware-Strategie
Neben den Finanzzahlen arbeitet Alphabet an den Stellschrauben Personal und Technologie. Rund 20 % der 2025 neu eingestellten KI-Softwareingenieure sind laut Daten „Boomerang“-Mitarbeiter – also frühere Google-Beschäftigte, die zurückkehren. Das soll die Einarbeitung beschleunigen und Produktintegrationen vorantreiben, insbesondere im Wettbewerb mit OpenAI und Microsoft.
Auf der Hardwareseite versucht Alphabet, die Abhängigkeit von fremden Ökosystemen zu verringern. Berichte verweisen auf eine Kooperation mit Meta Platforms, um die eigenen Tensor Processing Units (TPUs) besser mit PyTorch kompatibel zu machen. Damit zielt Google direkt auf die Software-Dominanz von Nvidias CUDA ab. Gelingt dieser Schritt, könnten langfristig die Rechenkosten für KI-Workloads sinken und die Margen im KI- und Cloud-Geschäft weiter profitieren.
„Other Bets“: Waymo rückt in den Fokus
Auch die Beteiligungen außerhalb des Kerngeschäfts liefern neue Impulse. Waymo, die Robotaxi-Sparte, verhandelt aktuell über eine Fremdkapitalaufnahme von 15 bis 20 Mrd. US-Dollar. Die Gespräche implizieren eine eigenständige Bewertung von mehr als 100 Mrd. US-Dollar – mehr als doppelt so viel wie 2024.
Waymo fährt inzwischen Hunderttausende kostenpflichtige Fahrten pro Woche in mehreren großen US-Märkten. Für Investoren wird damit greifbarer, dass dieses Segment nicht nur „Zukunftsmusik“ ist, sondern eine konkrete Umsatzperspektive besitzt, die im Sum-of-the-Parts-Blick auf Alphabet zunehmend Gewicht bekommt.
Gemischtes Bild bei Großinvestoren und Insidern
In den Kapitalströmen zeigt sich ein differenziertes Bild. Auf der Käuferseite hat etwa die Tschechische Nationalbank ihre Position im dritten Quartal um 3,4 % auf mehr als 1,18 Mio. Alphabet-Aktien erhöht. Montecito Bank & Trust ist mit einem neuen Engagement über rund 13 Mio. US-Dollar eingestiegen.
Gleichzeitig nutzen Insider das hohe Kursniveau für Verkäufe. In den vergangenen 90 Tagen haben Führungskräfte, darunter CEO Sundar Pichai, rund 228.906 Aktien im Wert von knapp 64 Mio. US-Dollar veräußert. Zudem hat Cooper Financial Group seinen Bestand um 5,9 % reduziert. Solche Transaktionen sind bei stark gelaufenen Technologiewerten nicht ungewöhnlich, werden vom Markt aber genau beobachtet.
Fazit: Starker Trend mit Rückenwind aus KI
Unterm Strich steht Alphabet derzeit klar im Aufwärtstrend. Die Aktie notiert nur rund 6 % unter dem 52‑Wochen-Hoch und deutlich über dem 200‑Tage-Durchschnitt, während der RSI mit 59,8 noch keinen extrem überhitzten Bereich signalisiert. Treiber sind vor allem die nachweislich wachsende Profitabilität der Cloud-Sparte, der milliardenschwere Palo-Alto-Deal als Vertrauensbeweis für die KI-Infrastruktur sowie der Wertzuwachs von Waymo.
Entscheidend für die kommenden Monate wird sein, ob Alphabet das hohe Investitionstempo in Rechenzentren und KI weiter mit zweistelligem Wachstum und steigenden Margen im Cloud- und KI-Geschäft unterlegen kann – dann dürfte die aktuelle Bewertung auf Basis der vorliegenden Daten nachvollziehbar bleiben.
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