Ab heute greifen neue EU-Transparenzregeln für Künstliche Intelligenz - und treffen damit direkt ins Herz von Alphabets Geschäftsmodell. Der Tech-Konzern muss nun offenlegen, wie Gemini funktioniert und welche Daten für das Training verwendet wurden. Das dürfte nicht nur Googles KI-Ambitionen bremsen, sondern auch millionenschwere Strafen nach sich ziehen können.

Das EU-KI-Gesetz zwingt Anbieter von General-Purpose-AI-Systemen zu weitreichender Transparenz. Besonders brisant: Alphabet muss preisgeben, ob und wie urheberrechtlich geschützte Inhalte beim Training der KI-Modelle genutzt wurden. Für einen Konzern, der seine Algorithmen und Datenquellen traditionell wie Staatsgeheimnisse hütet, bedeutet das einen fundamentalen Strategiewechsel.

Millionenstrafen drohen Google-Mutter

Die Brisanz wird durch die drastischen Sanktionsmöglichkeiten verschärft. Bei Verstößen gegen die neuen Bestimmungen drohen Geldstrafen von bis zu 15 Millionen Euro oder drei Prozent des weltweiten Jahresumsatzes. Für Alphabet mit einem Umsatz von über 280 Milliarden Dollar könnte das theoretisch Strafen in Milliardenhöhe bedeuten.

Doch wann schlägt die Regulierung wirklich zu? Das neu geschaffene EU-Amt für Künstliche Intelligenz beginnt erst ab August 2026 mit der Kontrolle neuer Modelle. Für bereits existierende Systeme wie Gemini startet die Überwachung sogar erst im August 2027. Ein zeitlicher Puffer, den Alphabet nutzen wird, um seine Compliance-Strategien zu schärfen.

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Innovationsbremse oder notwendiger Schutz?

Google hat bereits angekündigt, dem freiwilligen EU-Verhaltenskodex beitreten zu wollen - allerdings nicht ohne Kritik. Das Unternehmen warnt vor möglichen Innovationshemmnissen durch die neue Regulierung. Eine Befürchtung, die angesichts der intensiven KI-Konkurrenz mit OpenAI und anderen Playern durchaus berechtigt erscheint.

Gleichzeitig formiert sich Widerstand von anderer Seite: Autoren, Künstler und Verleger kritisieren die Regeln als zu schwach. Sie fordern konkretere Angaben zu verwendeten Datensätzen und Quellen - eine Verschärfung, die Alphabet zusätzlich unter Druck setzen könnte.

Die neuen EU-Bestimmungen markieren einen Wendepunkt für Alphabets KI-Strategie in Europa. Während der Konzern kurzfristig von den Übergangsfristen profitiert, steht langfristig eine komplette Neuausrichtung der Transparenz-Politik an.

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