Der Tech-Riese steht am Donnerstag gleich an zwei Fronten unter Beschuss: Die milliardenschwere Pharma-Partnerschaft von Google-Mutter Alphabet bricht auseinander – nach über einem Jahrzehnt ohne verwertbares Ergebnis. Zeitgleich eröffnet die EU-Kommission eine neue Untersuchung gegen Google. Wird die Erfolgsstory jäh gebremst?

Calico-Desaster: 1,75 Milliarden verbrannt

Alphabets Biotech-Tochter Calico verliert ihren langjährigen Partner AbbVie. Der Pharmakonzern zieht sich nach mehr als zehn Jahren Zusammenarbeit zurück – eine Kooperation, in die insgesamt über 1,75 Milliarden Dollar geflossen sind. Das ernüchternde Ergebnis: Kein einziges zugelassenes Medikament.

Die 2013 gestartete Partnerschaft sollte bahnbrechende Therapien gegen altersbedingte Krankheiten entwickeln. 2021 wurde sie noch einmal verlängert, mit einem potenziellen Volumen von 3,5 Milliarden Dollar. Doch AbbVie schwenkt strategisch um – hin zu komplexeren Gen-Therapien. Für Alphabets "Other Bets"-Segment, das ohnehin als Sorgenkind gilt, ist das ein herber Rückschlag.

Brüssel schlägt zu: Neue Untersuchung gegen Google

Kaum ist die schlechte Nachricht aus dem Pharma-Bereich verdaut, kommt der nächste Schlag: Die EU-Kommission nimmt Googles Umgang mit Nachrichtenverlagen ins Visier. Konkret geht es um die Frage, ob Google Publisher in den Suchergebnissen systematisch benachteiligt, wenn diese gesponserte Inhalte oder kommerzielle Drittanbieter-Artikel einbinden.

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Die Untersuchung läuft unter dem Digital Markets Act (DMA) – einem der schärfsten Regulierungsinstrumente Brüssels. Bei einem Verstoß drohen Strafen von bis zu 10 Prozent des weltweiten Jahresumsatzes. Für Alphabet wäre das eine Summe im zweistelligen Milliardenbereich.

Regulierungsdruck wird zur Dauerbelastung

Beide Entwicklungen treffen Alphabet in einer Phase, in der die Aktie eigentlich gut lief. Erst Anfang der Woche markierte der Titel neue Höchststände, getrieben von der Euphorie um KI und Cloud-Geschäft. Doch die Realität holt den Konzern ein: Während die Kerngeschäfte florieren, häufen sich die Risiken an den Rändern.

Das Scheitern der Calico-Partnerschaft unterstreicht die Schwierigkeit, im hochriskanten Biotech-Sektor Fuß zu fassen. Gleichzeitig nimmt der regulatorische Gegenwind zu – neben der neuen EU-Untersuchung laufen weitere Kartellverfahren, unter anderem in den USA.

Analysten bleiben zwar grundsätzlich optimistisch, verweisen auf die starke Performance im dritten Quartal und das Potenzial der KI-Offensive. Doch die Kombination aus gescheiterter Milliardeninvestition und verschärftem Regulierungsdruck dürfte die Stimmung vorerst belasten.

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