Der Google-Mutterkonzern Alphabet läutet die nächste Phase der KI-Aufrüstung ein – und zwar mit einem Paukenschlag. Am Dienstag platzierte das Unternehmen Anleihen im Volumen von insgesamt 25 Milliarden Dollar an den Kapitalmärkten. Das Ziel: massiver Ausbau der KI- und Rechenzentrums-Infrastruktur. Doch warum greift ausgerechnet einer der liquidesten Tech-Konzerne der Welt zu Fremdkapital? Und was bedeutet diese Offensive für die Aktie?

90 Milliarden Dollar Nachfrage – Investoren reißen sich um Alphabet-Bonds

Die Dimensionen der Transaktion sind beeindruckend. Alphabet emittierte 17,5 Milliarden Dollar in den USA und weitere 6,5 Milliarden Euro in Europa – aufgeteilt in mehrere Tranchen mit Laufzeiten zwischen drei und 50 Jahren. Allein für die US-Anleihen gingen Kaufangebote über rund 90 Milliarden Dollar ein. Das Interesse der Investoren zeigt: Der Markt traut Alphabet zu, das geliehene Geld gewinnbringend in die KI-Revolution zu investieren.

Hintergrund der Kapitalaufnahme ist der brutale Wettlauf um Rechenkapazitäten. Generative KI und Cloud-Services benötigen gigantische Datenzentren – und die kosten Milliarden. Bereits in seinem jüngsten Quartalsbericht Ende Oktober hatte Alphabet die Investitionsoffensive angekündigt: Die Kapitalausgaben für 2025 sollen auf 91 bis 93 Milliarden Dollar steigen. Für 2026 stellte das Management einen "erheblichen Anstieg" in Aussicht.

Cloud-Boom treibt Rekordumsatz – erstmals über 100 Milliarden Dollar

Die Finanzspritze kommt aus einer Position der Stärke. Im dritten Quartal 2025 knackte Alphabet erstmals die Umsatzmarke von 100 Milliarden Dollar innerhalb von drei Monaten – ein Wachstum von 16 Prozent im Jahresvergleich. Der Gewinn je Aktie lag mit 2,87 Dollar deutlich über den Erwartungen von 2,29 Dollar.

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Haupttreiber war die Cloud-Sparte Google Cloud, deren Erlöse um 34 Prozent auf 15,2 Milliarden Dollar explodierten. Der Auftragsbestand schoss um 82 Prozent auf 155 Milliarden Dollar nach oben – ein klares Signal, dass Unternehmenskunden massiv auf KI-Lösungen von Google setzen. Diese Dynamik will Alphabet nun mit der frischen Liquidität weiter befeuern.

Teil eines Tech-Trends – Meta machte es vor

Alphabet steht nicht allein da. Erst in der Vorwoche hatte Meta Platforms Anleihen über 30 Milliarden Dollar begeben. Die Tech-Giganten – oft als "Hyperscaler" bezeichnet – greifen trotz prall gefüllter Kassen bevorzugt zu Fremdkapital, um ihre KI-Expansion zu finanzieren. Die niedrigen Zinssätze machen Anleihen zu einem attraktiven Hebel, während die eigenen Cash-Reserven für andere strategische Optionen bereitstehen.

Analysten zeigen sich optimistisch. Nach der starken Q3-Performance erhöhten mehrere Häuser ihre Kursziele. Evercore ISI verwies auf die breite Stärke über alle Geschäftsbereiche hinweg und den "gesunden Schub" durch KI-Fortschritte. Der Konsens: Alphabet sei ein "hochqualitativer Compounder", der KI erfolgreich über seine Kerngeschäfte hinweg monetarisiere.

Die Aktie reagierte mit einem Plus von 0,9 Prozent auf die Nachricht – ein solides Zeichen, dass der Markt die aggressive Investmentstrategie honoriert. Der wahre Test wird jedoch sein, ob Alphabet die Milliarden effizient in Umsatz und Gewinnwachstum ummünzen kann. Spannend wird der Blick auf den Quartalsbericht für Q4 2025, in dem das Unternehmen konkretere Pläne für 2026 vorlegen dürfte.

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