Rekordgewinne auf der einen, harte soziale Einschnitte auf der anderen Seite: Der Münchner Versicherungsriese macht ernst mit der digitalen Transformation und sorgt für gemischte Gefühle am Markt. Während die Kassen so laut klingeln wie selten zuvor, müssen Tausende Mitarbeiter um ihre Jobs bangen – ersetzt durch Algorithmen. Ist dieser radikale Effizienzkurs der Treibstoff, der die Aktie endgültig zu neuen Höchstständen katapultiert?

Mensch gegen Maschine: Der stille Umbau

Es ist kein Geheimnis, dass Technologie Arbeitsplätze verändern wird, doch bei der Allianz werden aus abstrakten Befürchtungen nun konkrete Tatsachen. Die Sparte Allianz Partners plant, in den kommenden 12 bis 18 Monaten massiv Stellen zu streichen. Der Grund ist so simpel wie brutal: Künstliche Intelligenz übernimmt.

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Vor allem in den Call-Centern, wo bisher Menschen Kundenanfragen bearbeiteten, sieht das Management enormes Einsparpotenzial durch Automatisierung. Die Details des geplanten Abbaus sind deutlich:

  • Umfang: 1.500 bis 1.800 Positionen stehen auf der Streichliste.
  • Zeitplan: Umsetzung in den nächsten 12 bis 18 Monaten.
  • Zielscheibe: Vorwiegend manuelle Prozesse und telefonischer Support.
  • Kontext: Betroffen ist die Einheit Allianz Partners mit weltweit 22.600 Mitarbeitern.

Doch ist dieser harte Schnitt aus Anlegersicht gerechtfertigt? Ein Blick auf die Bilanz liefert die Antwort.

Die Kassen klingeln so laut wie nie

Operativ präsentiert sich der Konzern in absoluter Bestform. Die jüngsten Quartalszahlen bestätigen, dass die Strategie der Effizienzsteigerung Früchte trägt. Mit einem operativen Gewinn von 4,5 Milliarden Euro im dritten Quartal wurde ein neuer Rekordwert markiert.

Diese Stärke spiegelt sich auch im Chart wider: Seit Jahresanfang legte das Papier um beachtliche 23,24 Prozent zu. Das Management strotzt vor Selbstbewusstsein und hat die Prognose für das Gesamtjahr 2025 signifikant nach oben korrigiert. Statt der ursprünglich angepeilten 16 Milliarden Euro rechnet der Vorstand nun fest mit einem operativen Ergebnis von mindestens 17 Milliarden Euro.

Der Markt honoriert diese Entwicklung. Mit einem Schlusskurs von 365,40 € am Mittwoch notiert die Aktie weiterhin auf hohem Niveau, auch wenn sie aktuell rund 3 Prozent unter dem im August markierten 52-Wochen-Hoch verharrt.

Solide Festung in unsicheren Zeiten

Neben dem operativen Glanz punktet der Versicherer mit finanzieller Stabilität, die ihresgleichen sucht. Das Aktienrückkaufprogramm über 2 Milliarden Euro wurde bereits im September vollständig abgeschlossen – ein klares Signal der Stärke an die Aktionäre.

Gleichzeitig sitzt die Allianz auf einem komfortablen Kapitalpolster. Die Solvency-II-Quote von 209 Prozent bedeutet, dass der Konzern mehr als doppelt so viel Eigenkapital vorhält, wie die Regulierungsbehörden fordern. Auch die Marke selbst gewinnt an Strahlkraft: Mit einem Wert von 28,2 Milliarden US-Dollar bleibt die Allianz die wertvollste Versicherungsmarke der Welt.

Das Fazit fällt eindeutig aus: Die Allianz vollzieht einen Balanceakt zwischen notwendiger Härte beim Personalumbau und operativer Exzellenz. Die beeindruckende Eigenkapitalrendite von 18,5 Prozent zeigt, dass das Geschäftsmodell so profitabel arbeitet wie selten zuvor – eine Tatsache, die den Kursrutsch unter die 370-Euro-Marke eher als kurze Atempause denn als Trendwende erscheinen lässt.

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