Allianz Aktie: Großer Umbau bei Viridium

Ein Mitspieler zieht sich zurück, neue Partner steigen ein – bei der Lebensversicherungsabwicklung von Viridium wird neu gemischt. Hannover Rück verlässt das Konsortium, während spanische und schweizerische Investoren nachrücken. Doch was bedeutet das für die Münchener?
Das von der Allianz angeführte Bündnis hat die Übernahme von Viridium vom britischen Finanzinvestor Cinven erfolgreich abgeschlossen. Der Deal hatte bereits im März für Aufsehen gesorgt – nicht nur wegen des stattlichen Volumens von 3,5 Milliarden Euro, sondern auch wegen der Vorgeschichte des Verkäufers.
Cinven war bei den Aufsichtsbehörden in Ungnade gefallen, nachdem der Investor beim italienischen Lebensversicherer Eurovita während dessen Krise nicht genug Kapital nachschießen wollte. Ein Umstand, der den Verkaufsdruck erheblich verstärkte.
Hannover Rück macht Platz für neue Partner
Zum 30. September vollzieht sich nun ein bemerkenswerter Austausch: Hannover Rück scheidet als Anteilseigner aus dem Viridium-Konsortium aus. Die dadurch frei gewordenen Anteile übernehmen die Versicherungssparte der spanischen Großbank Santander sowie eine Gesellschaft der Mitgründer der Partners Group.
Das neue Eigentümerkonstrukt vereint damit unterschiedliche Kompetenzen: Neben der Allianz als Konsortialführer bleiben BlackRock und der japanische Versicherer T&D an Bord. Der italienische Versicherer Generali hielt bereits zuvor Anteile und bleibt weiterhin im Boot.
Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Allianz?
Viridium hat sich auf ein lukratives Nischensegment spezialisiert: Das Unternehmen kauft Vertragsbestände von Lebensversicherern auf und führt diese bis zum Ablauf weiter. Besonders in der Niedrigzinsphase boomte dieses Geschäft, da viele Anbieter ihre Verpflichtungen aus alten, hochverzinsten Verträgen loswerden wollten.
Millionenschwere Verwaltung aus Neu-Isenburg
Der Lebensversicherungsabwickler mit Sitz in Neu-Isenburg bei Frankfurt beschäftigt über 900 Mitarbeiter und verwaltet die Verträge von etwa 3,2 Millionen Lebensversicherungskunden. Ein beträchtlicher Block, der nun vollständig unter der Kontrolle des neuen Konsortiums steht.
Die Börse reagierte verhalten auf die Nachrichten: Die Allianz-Aktie gab am Handelstag um 2,45 Prozent auf 338,70 Euro nach, während die Papiere der Hannover Rück um 1,13 Prozent auf 263,40 Euro fielen. Offenbar bewerten die Anleger den Umbau bei Viridium als neutral – zumal die strategische Bedeutung für beide Konzerne begrenzt erscheint.
Allianz-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Allianz-Analyse vom 1. August liefert die Antwort:
Die neusten Allianz-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Allianz-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 1. August erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
Allianz: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...