Die Allianz nähert sich einer historischen Marke: Nach einem neuen 10-Jahres-Hoch rückt nun das Allzeithoch aus dem Jahr 2000 in Reichweite. Gleichzeitig tritt die UBS bei ihrer Bewertung auf die Bremse und sieht den Spielraum nach oben als begrenzt. Wie passt diese Skepsis zur anhaltenden Stärke im Chart?

UBS hebt Kursziel an – bleibt aber neutral

Heute hat die UBS ihr Kursziel für die Allianz von 370 auf 380 Euro angehoben, das Rating aber unverändert auf „Neutral“ belassen. Die Bank signalisiert damit: Die positive Kursentwicklung wird anerkannt, ein klarer Kaufanreiz folgt daraus jedoch nicht.

Besonders bemerkenswert ist die Wortwahl der Analysten. Mit dem Bild „Der Magen ist voll nach dem Fest“ deutet die UBS an, dass der jüngste Aufschwung viel von dem ausgereizt haben könnte, was kurzfristig realistisch ist. Brisant: Der aktuelle Kurs von rund 385,60 Euro liegt bereits leicht über dem neuen UBS-Ziel. Aus dieser Perspektive wirkt die Aktie auf diesem Niveau fair bewertet; zusätzliche Kursgewinne sieht die UBS vorerst nicht.

Charttechnik: Ausbruch auf neues Dekadenhoch

Die technische Lage zeichnet ein anderes Bild. Mit dem Sprung über den Bereich um 384 Euro hat die Aktie ihr bisheriges 10-Jahres-Hoch hinter sich gelassen und ein neues Dekadenhoch markiert. Heute bewegt sich der Kurs mit 385,60 Euro nur minimal unter dem frischen 52‑Wochen-Hoch von 385,90 Euro.

Aus charttechnischer Sicht ist damit ein klarer Ausbruch bestätigt. Der Kurs liegt:

  • rund 5,7 % über dem 50‑Tage-Durchschnitt (364,88 Euro)
  • etwa 8,4 % über dem 200‑Tage-Durchschnitt (355,77 Euro)
  • gut 30 % über dem 52‑Wochen-Tief (294,70 Euro)

Damit ist der Aufwärtstrend nicht nur intakt, sondern auch sauber untermauert. Seit Jahresanfang steht ein Plus von gut 30 % zu Buche. Der nächste logische Orientierungspunkt für Charttechniker ist das historische Allzeithoch bei 402,66 Euro. Der Abstand zu dieser Marke ist inzwischen überschaubar.

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Allianz?

Der Relative-Stärke-Index (RSI) von 37,3 signalisiert zudem kein überkauftes Extremniveau. Aus technischer Sicht spricht daher wenig gegen eine Fortsetzung des Trends, solange keine deutliche Gegenbewegung einsetzt.

Marktdynamik versus Analystenskepsis

Spannend ist die aktuelle Diskrepanz zwischen Marktverhalten und Analystenkommentar. Während die UBS das Kurspotenzial nach oben begrenzt sieht, dominiert an der Börse weiterhin die Trenddynamik. Die Zahlen untermauern das:

  • Kursentwicklung 12 Monate: rund +30 %
  • Anstieg in den letzten 30 Tagen: über 7 %
  • Abstand zum 52‑Wochen-Hoch: weniger als 0,1 %

Für viele Investoren bleibt die Allianz ein substanzstarker Qualitätswert mit verlässlichen Cashflows und Dividendenprofil. Das unterstützt die Nachfrage, gerade in einem Umfeld, in dem große Adressen eher auf robuste Titel setzen. Diese Käuferseite scheint derzeit stärker zu sein als die vorsichtigen Signale einzelner Analystenhäuser.

Die Gemengelage lässt sich so zusammenfassen:

  • Technik: Klar bullisch, Ausbruch bestätigt, Allzeithoch in Reichweite
  • Fundamentale Bewertung laut UBS: Auf aktuellem Niveau weitgehend ausgeschöpft
  • Stimmung am Markt: Unterstützt durch Trendstärke und Qualitätsprofil

Wichtige Marken für den weiteren Verlauf

Kurzfristig gilt die Zone um 380 Euro als zentrale Unterstützung. Hier verläuft die jüngste Ausbruchsregion, die den Sprung auf das neue 10‑Jahres-Hoch ermöglicht hat. Ein Rücksetzer in diesen Bereich wäre aus technischer Sicht zunächst ein normaler „Pullback“, der den Ausbruch testet.

Bleibt der Kurs klar über 380 Euro, bleibt das Setup konstruktiv. Dann rückt die Region um 400 Euro und das Allzeithoch bei 402,66 Euro als nächste Etappen ins Blickfeld. Ein deutlicher und anhaltender Bruch unter 380 Euro dagegen würde auf eine Konsolidierung hindeuten und die Dynamik der vergangenen Wochen vorerst abschwächen.

Damit steht die Allianz aktuell an einem interessanten Punkt: Die Aktie bewegt sich nahe historischer Rekordmarken, die Trendampeln stehen auf Grün, während zumindest ein großer Analyst skeptischer auf die weitere Strecke blickt. Ob sich am Ende die technische Stärke oder die vorsichtigere Bewertungssicht durchsetzt, wird sich maßgeblich daran entscheiden, ob die Zone um 380 Euro hält und der Vorstoß in Richtung 400 Euro gelingt.

Allianz-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Allianz-Analyse vom 18. Dezember liefert die Antwort:

Die neusten Allianz-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Allianz-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 18. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Allianz: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...