Alibaba Aktie: Millionen-Investment

Alibaba treibt den Ausbau seiner KI-Infrastruktur mit Nachdruck voran. Während der Konzern über 40.000 AMD-Chips für seine Cloud ordert, startet parallel ein umfangreiches Mitarbeiterbeteiligungsprogramm. Die Strategie ist klar: Technologieführerschaft im KI-Segment absichern – auch wenn das kurzfristig auf die Marge drückt.

Aktienpaket für die Belegschaft

Am 23. Dezember 2025 hat Alibaba 2,28 Millionen Restricted Share Units an Mitarbeiter vergeben. Die Anteile stammen aus dem Equity Incentive Plan 2024 und werden über vier Jahre gestaffelt zugeteilt. Das entspricht rund 0,01 Prozent des gesamten Grundkapitals. Über 403 Millionen Aktien stehen für künftige Programme noch zur Verfügung.

Ziel der Maßnahme: Schlüsselkräfte langfristig binden, ohne die Liquidität des Unternehmens zu belasten. Die Verwässerung für Altaktionäre bleibt minimal, die Signalwirkung ist dennoch bedeutend.

Hardware-Offensive mit AMD-Chips

Das eigentliche Schwergewicht liegt auf der technischen Aufrüstung. Alibaba plant den Kauf von mehr als 40.000 MI308-Beschleunigern des US-Herstellers AMD. Der Schritt soll die Abhängigkeit von Nvidias knappen H200-Chips reduzieren und gleichzeitig die Rechenleistung für eigene KI-Modelle massiv erhöhen.

Diese Investition fügt sich in die „Full-Stack AI"-Strategie ein, die Alibaba Cloud aggressiv vorantreibt. Im Quartal bis September 2025 legte das Cloud-Segment um 34 Prozent im Jahresvergleich zu. Die Kehrseite: Die hohen Investitionen drücken auf die Profitabilität. Die EBIT-Marge im Cloud-Bereich fiel auf zwei Prozent, der Nettogewinn brach um 53 Prozent ein.

Parallel dazu führte das Unternehmen am 24. Dezember das „Agent OS" für seine B2B-Plattform DingTalk ein – ein Betriebssystem zur Steuerung von KI-Agenten, das die Verzahnung im Ökosystem verstärken soll.

Analysten sehen deutliches Potenzial

Trotz Margendruck bewerten 42 Analysten die Aussichten überwiegend positiv. 38 sprechen eine Kaufempfehlung aus, vier bleiben neutral, einer rät zum Verkauf. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 198,56 US-Dollar – 32 Prozent über dem aktuellen Niveau. JPMorgan setzt die Marke sogar bei 230 US-Dollar an.

Die Börse honoriert den Strategieschwenk bislang zurückhaltend. Auch institutionelle Investoren bleiben aber am Ball: Strong Tower Advisory Services stockte seine Position im dritten Quartal um 6,2 Prozent auf, andere große Häuser passen ihre Engagements kontinuierlich an. Die Wette lautet: Wachstum durch Technologieführerschaft schlägt kurzfristige Gewinnoptimierung.