NEW YORK (dpa-AFX) - Nach der jüngsten Begeisterung über eine
womöglich bald anstehende Leitzinssenkung sind die Anleger am Montag
am New Yorker Aktienmarkt teils wieder vorsichtiger geworden. Der
Dow Jones Industrial gab zwei Stunden vor
Handelsschluss um 0,57 Prozent auf 45.373 Punkte nach. Er entfernte
sich dabei wieder von seinem Rekordhoch, auf das ihn am Freitag die
Zinssignale von Fed-Chef Jerome Powell befördert hatten.
Andere New Yorker Indizes entwickelten sich am Montag etwas besser.
Während der marktbreite S&P 500 nur um 0,12 Prozent
auf 6.459 Zähler nachgab, schaffte es der technologielastige Nasdaq
100 zuletzt mit 23.510 Punkten hauchdünn ins Plus.
An der Nasdaq waren die Aktien der sieben größten Tech-Riesen
mehrheitlich gefragt. Etwas Vorfreude herrschte vor dem
Quartalsbericht von Nvidia , der am Mittwoch nach
Börsenschluss ansteht und unter Anlegern als Wochenhighlight gilt.
Die Aktien des KI-Chipkonzerns schafften es am Montag mit 1,8
Prozent ins Plus. Sie pirschten sich wieder an das gut zwei Wochen
alte Rekordhoch heran.
Unter den Standardwerten im Dow verblasste die jüngste Euphorie über
eine mögliche Zinssenkung im September wieder ein Stück weit. Sorgen
wegen Zöllen und den damit verbundenen Inflationsrisiken könnten
erneut die Oberhand gewinnen, hieß es. Neben Nvidia gab es mit Nike
und Apple nur zwei weitere Gewinner im
Dow, während die Pharmakonzerne Amgen und Merck & Co
in einem schlechten Branchenumfeld ganz hinten
auftauchten.
Die Politik der Trump-Regierung machte in bestimmten Einzelbranchen
wieder Schlagzeilen. Nachdem der US-Präsident am Freitag eine
umfassende Zolluntersuchung für eingeführte Möbel angekündigt hatte,
gerieten nun Aktien von Möbelunternehmen unter Druck, sofern ihre
Geschäfte stark auf Importen basieren. Dazu gehörten die Titel von
Unternehmen wie Wayfair oder RH , die
um bis zu fünf Prozent absackten.
Bei Intel wurden die jüngsten Diskussionen über eine
Staatsbeteiligung Wirklichkeit: Als Gegenleistung für
Milliarden-Subventionen erhält der amerikanische Staat einen
Zehn-Prozent-Anteil an dem kriselnden Chipkonzern. Der Kurs legte
daraufhin nochmals um 0,7 Prozent zu, doch Analysten sehen die
Staatsbeteiligung skeptisch. Stacy Rasgon von Bernstein Research
wies darauf hin, dass der Chipkonzern die Fördermittel ursprünglich
kostenlos erhalten sollte.
Bei Keurig Dr Pepper sackte der Kurs belastet von
einem Übernahmevorhaben um 9,7 Prozent ab. Der Getränkekonzern mit
Marken wie Schweppes und Green Mountain-Kaffee will für 15,7
Milliarden Euro den niederländischen Kaffee- und Tee-Spezialisten
JDE Peet's übernehmen und damit sein schwächelndes
Kaffee-Geschäft stärken. Nach dem Vollzug will sich der Konzern in
zwei separate, in den USA notierte Unternehmen aufspalten./tih/he
ISIN US2605661048 US6311011026 US78378X1072
AXC0208 2025-08-25/20:09
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