FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat seine jüngste
Rekordserie am Dienstag mit einem Sprung über die runde Marke von
24.000 Punkten fortgesetzt. Zuletzt notierte der Leitindex 0,4
Prozent im Plus bei 24.037 Punkten und baute damit seine
Gewinnsträhne seit Jahresbeginn auf mehr als 20 Prozent aus. Der
MDax gewann am Dienstagnachmittag 1,1 Prozent auf
30.344 Zähler. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50
ging es um 0,6 Prozent nach oben.
Der Börsenaufschwung fußt Experten zufolge auf einer Mischung aus
nachlassenden geopolitischen Spannungen - insbesondere im
Zollkontext -, soliden Quartalsberichten der Unternehmen, dem
milliardenschweren Finanzpaket der Bundesregierung und einem Hauch
von Entspannung bei den Inflationsdaten. Die Börse wird auch von der
Erwartung auf sinkende Zinsen in der Eurozone angetrieben, mit der
die EZB die schwache Konjunktur ankurbeln will.
Am Dienstag kamen vage Hoffnungen auf eine mögliche Waffenruhe in
der Ukraine hinzu. US-Präsident Donald Trump hatte nach einem
Telefonat mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin sofortige
Verhandlungen in Aussicht gestellt. Es gibt aber auch Skepsis unter
den Marktteilnehmern.
Diese Skepsis - gepaart mit EU-Warnungen vor unberechenbaren
Gefahren durch Russland und einem schwindenden Rückhalt der USA für
andere Nato-Länder unter der Trump-Regierung - sorgte wieder einmal
für neue Bestmarken der Rüstungswerte Rheinmetall
(plus 1,0 Prozent) und Renk (plus 4,2 Prozent).
Eine überraschende Kehrtwende in der US-Energiepolitik schob die
Windenergie-Aktien teils kräftig an. Die Regierung entschied, dass
der norwegische Konzern Equinor die Bauarbeiten an
dem Projekt "Empire Wind" vor der Küste von New York doch fortsetzen
darf. Die Papiere von RWE , Siemens Energy
und Nordex verzeichneten
Kursaufschläge zwischen 2,0 und 2,8 Prozent.
Die Papiere von BMW reagierten mit einem Kursanstieg
von 1,4 Prozent auf die Ankündigung, weitere Aktien im Volumen von
bis zu 2 Milliarden Euro zurückzukaufen. Das neue Programm soll noch
im Mai starten und bis spätestens Ende April 2027 laufen.
Die Aktien von BASF knickten um 1,3 Prozent ein,
nachdem das Analysehaus Jefferies seine Kaufempfehlung gestrichen
hatte. Analyst Chris Counihan monierte die wegen der mauen Nachfrage
anhaltende Schwäche der Ludwigshafener im Geschäft mit
Basischemikalien. Er kappte deshalb seine Prognosen für das laufende
Jahr.
Nach der jüngsten Verschnaufpause setzten die Titel von Schaeffler
ihre Erholungsrally mit einem Kurssprung von 6,9
Prozent fort. Auslöser dafür war die Kaufempfehlung der Bank of
America, die bisher mit "Underperform" sehr skeptisch war.
Für die Papiere von Schott Pharma ging es um 8,1
Prozent auf den höchsten Stand seit mehr als sechs Monaten nach
oben. Barclays-Analyst Gaurav Jain hatte sie zuvor von "Equal
Weight" auf "Overweight" hochgestuft. Er traut dem Spezialisten für
Arzneimittelaufbewahrung und -verabreichung ein nachhaltiges
Wachstum im prozentual zweistelligen Bereich und eine steigende
Profitabilität zu.
Der Brennstoffzellen-Spezialist SFC Energy ist mit
Einbußen in das Jahr gestartet. Die Jahresziele wurden zwar
bestätigt, die Anleger störten sich aber womöglich an der
Auftragslage. Der Auftragsbestand lag Ende März 2025 deutlich unter
dem Vorjahresniveau. Die SFC-Anteilsscheine sackten um 9,2 Prozent
ab./edh/jha/
--- Von Eduard Holetic, dpa-AFX ---
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