Aker Carbon Capture hat ihre Liquidation offiziell abgeschlossen. Nach der außerordentlichen Hauptversammlung vom 17. Oktober wurde das norwegische Carbon-Capture-Unternehmen endgültig aufgelöst und aus dem norwegischen Unternehmensregister gelöscht. Der Handel mit den Aktien ist seit dem 13. Oktober endgültig eingestellt.

Die finale Liquidationsdividende von 0,137 NOK je Aktie wurde an die Aktionäre ausgezahlt. Damit endet die fünfjährige Börsengeschichte des Unternehmens, das ursprünglich als Spin-off von Aker Solutions mit einer Marktkapitalisierung von etwa 1 Milliarde NOK und einem Aktienkurs von 1,7 NOK startete.

SLB-Deal führt zum strategischen Exit

Die Liquidation folgt auf eine strategische Überprüfung nach der Großtransaktion mit SLB (ehemals Schlumberger). Im März 2024 übernahm SLB 80% des Geschäfts von Aker Carbon Capture für 4,12 Milliarden NOK in bar. Im Mai 2025 verkaufte das Unternehmen seinen verbleibenden 20%-Anteil an der SLB Capturi AS an die Aker Capital-Tochter ACC HoldCo und beendete damit vollständig sein Engagement im Carbon-Capture-Geschäft.

Der Verwaltungsrat verteidigte die strategische Entscheidung mit mehreren Schlüsselfaktoren:

Operative Beschränkungen nach SLB-Deal:
- Dreijährige Sperrfrist für den 20%-Anteil verhinderte freie Übertragbarkeit
- Wettbewerbsverbotsklauseln blockierten konkurrierende Aktivitäten
- Begrenzte Reinvestitionsmöglichkeiten schränkten strategische Optionen ein

Marktdeteriorierung im Cleantech-Sektor:
- S&P Kensho Cleantech Index fiel um 22% im relevanten Zeitraum
- Projektverzögerungen stiegen branchenweit von 32% (2022) auf 42% (2024)

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Beachtliche Rendite trotz Auflösung

Trotz der Liquidation schuf Aker Carbon Capture erheblichen Shareholder Value. Das Unternehmen schüttete während seiner Existenz etwa 5,2 Milliarden NOK (8,66 NOK je Aktie) in bar an die Aktionäre aus.

Dies entspricht einer bemerkenswerten Kapitalrendite von über dem Fünffachen des ursprünglichen IPO-Kurses – ein Erfolg trotz der Kursvolatilität während der Betriebsperiode.

Die Bewertung des finalen 20%-Anteils durch SEB Corporate Finance ergab:
- Übereinstimmung mit durchschnittlichen Analystenzielen
- Erhebliche Prämie zum letzten Handelskurs
- Materieller Aufschlag (65-70%) zum 12-Monats-VWAP

Widerstand von Minderheitsaktionären scheitert

Eine von Andreas Møller angeführte Minderheitsaktionärsgruppe, die über 5% der Anteile kontrollierte, versuchte die Liquidation noch zu stoppen. Geplant war eine außerordentliche Hauptversammlung für den 29. Oktober mit folgenden Zielen:

  • Aufhebung der Liquidationsbeschlüsse
  • Aufhebung der Delisting-Beschlüsse
  • Einleitung einer Unternehmensprüfung zum 20%-Anteilsverkauf

Diese Versammlung wurde jedoch automatisch abgesagt, nachdem die Liquidation am 17. Oktober erfolgreich abgeschlossen war. Der Verwaltungsrat hatte die Vorwürfe der Opposition entschieden zurückgewiesen.

Sektorweite Herausforderungen spiegeln sich wider

Die Auflösung von Aker Carbon Capture reflektiert die breiteren Schwierigkeiten im Carbon Capture, Utilization and Storage (CCUS)-Sektor. Die Branche kämpft mit verlängerten Projektentwicklungszeiten, regulatorischer Komplexität und Marktmisstrauen bezüglich CO2-Preismechanismen.

Der strategische Exit über den SLB-Deal ermöglichte es dem Unternehmen, Werte zu realisieren, während eigenständige Operationen zunehmend unter Marktdruck standen. Die entwickelte Technologie und Projekte bleiben über SLB Capturi AS unter neuer Eigentümerstruktur operativ.

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