Minderheitsaktionäre von Aker Carbon Capture fordern eine außerordentliche Hauptversammlung und wollen die im August beschlossene Liquidation des Unternehmens rückgängig machen. Die Gruppe um Andreas Møller repräsentiert mehr als 5% der Anteile und stellt damit den gesamten Abwicklungsplan infrage.

Gleichzeitig reduzierte das Unternehmen seine Liquidationsdividende von 0,141 auf 0,137 norwegische Kronen je Aktie – die zusätzlichen Kosten für die Bearbeitung des Aktionärsantrags machen sich bereits bemerkbar.

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Vorstand weist Untersuchung zurück

Die Minderheitsaktionäre fordern drei zentrale Punkte: die Aufhebung des Liquidationsbeschlusses vom 5. August, die Rücknahme der Delisting-Entscheidung und eine Untersuchung des Verkaufs der 20%-Beteiligung an SLB Capturi AS.

Der Vorstand lehnte die Untersuchungsforderung kategorisch ab. In der Stellungnahme vom 1. Oktober heißt es, es gebe "keine vernünftigen Gründe für eine Unternehmensuntersuchung". Die Verkaufsbedingungen seien seit über fünf Monaten öffentlich bekannt und das Ergebnis einer umfassenden strategischen Prüfung mit externen Beratern.

Der Verkauf habe die "attraktivste Alternative für das Unternehmen und seine Aktionäre" dargestellt und die Kapitalrückführung um zwei Jahre auf 2025 beschleunigt.

Dividenden-Chaos mit mehrfachen Korrekturen

Der Liquidationsprozess wird von administrativen Problemen überschattet. Zwischen dem 1. und 2. Oktober mussten die Dividendentermine mehrfach korrigiert werden:

  • Letzter Tag mit Dividendenanspruch: 10. Oktober 2025
  • Ex-Dividenden-Tag: 13. Oktober 2025
  • Stichtag: 14. Oktober 2025
  • Zahlung: Voraussichtlich 17. Oktober 2025

Die Kürzung der Dividende von 0,141 auf 0,137 Kronen je Aktie spiegelt die zusätzlichen Kosten wider, die durch die Bearbeitung des Aktionärsantrags entstehen.

Zeitkonflikt spitzt sich zu

Pikant wird die Situation durch einen möglichen Terminkonflikt: Die außerordentliche Hauptversammlung zur Liquidationsabwicklung bleibt für den 17. Oktober um 12:00 Uhr angesetzt – genau zu dem Zeitpunkt, an dem auch die Dividendenzahlung erfolgen soll.

Das Unternehmen zeigt sich unnachgiebig. Der Vorstand betont seine Verpflichtung, die Liquidation "kosteneffizient zum Nutzen aller Aktionäre" durchzuführen. Dennoch könnte die formelle Bearbeitung des Minderheitsantrags den gesamten Zeitplan durcheinanderbringen.

Für Aktionäre bleibt der 13. Oktober als Ex-Dividenden-Tag der entscheidende Stichtag. Ob die Liquidation wie geplant verläuft oder weitere Komplikationen drohen, hängt vom Ausgang dieser Corporate-Governance-Schlacht ab.

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