Einleitung

Airbus zeigt Muskeln – der europäische Luftfahrtriese treibt seine strategische Neuausrichtung mit Nachdruck voran. Während die Branche weiter mit Lieferkettenproblemen kämpft, setzt Airbus jetzt einen entscheidenden Hebel an: Die Übernahme zentraler Produktionsstätten von Spirit AeroSystems soll die eigene Wertschöpfungskette stabilisieren. Gleichzeitig sorgen neue Großaufträge und Raumfahrtprojekte für frischen Rückenwind. Doch reicht das, um die jüngsten Kursverluste auszugleichen?

Machtpoker um kritische Produktionskapazitäten

Der Deal mit Spirit AeroSystems ist kein gewöhnlicher Zukauf – Airbus sichert sich damit die Kontrolle über lebenswichtige Fertigungsstandorte für seine Flaggschiffmodelle. Die Werke in den USA, Frankreich und Marokko produzieren zentrale Komponenten für die A220, A320-Familie und A350. Besonders brisant: Airbus erhält nicht nur die Anlagen, sondern kassiert zusätzlich rund 439 Millionen Euro von Spirit. Ein ungewöhnlicher Zug, der die Verhandlungsmacht des Europäers unterstreicht.

  • Kernpunkte der Übernahme:
    • Produktionsstandorte in Kinston, St. Nazaire und Casablanca
    • A220-Pylonenfertigung in Wichita
    • Option auf A220-Flügel- und Rumpfproduktion in Belfast
    • Geplanter Abschluss im 3. Quartal 2025

Großaufträge und Raumfahrt-Erfolge

Parallel zur operativen Konsolidierung meldet Airbus weitere Erfolge. Die saudische Fluggesellschaft Saudia orderte bis zu 20 A330neo-Langstreckenjets – ein wichtiges Signal für die Nachfrage nach modernen, treibstoffeffizienten Großraumflugzeugen. Die Auslieferungen zwischen 2027 und 2029 sichern langfristige Auslastung.

Im Weltraumsegment gelang der erfolgreiche Start des Biomass-Satelliten, der mit innovativer Radartechnologie Waldbiomassen erfassen soll. Gleichzeitig wirbt Airbus in Lateinamerika für sein A400M-Militärtransportsystem als Ersatz für alternde Flotten. Diese Initiativen zeigen: Airbus bleibt nicht nur im zivilen Luftverkehr ein Global Player.

Marktbewertung: Stabilisierung in Sicht?

Die jüngsten Entscheidungen deuten auf eine klare Strategie – Airbus will sich aus der Abhängigkeit von Zulieferern befreien und seine Profitabilität langfristig absichern. Während die Aktie seit Jahresbeginn noch im Minus steht, könnte die konsequente Umsetzung dieser Pläne neue Investoren überzeugen. Die kommenden Quartale werden zeigen, ob die Weichenstellungen tatsächlich den erhofften Effekt auf die operative Performance haben.

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