Nach einem durchwachsenen Börsenjahr wagt sich die Großinvestoren-Fraktion bei Adobe wieder deutlich aus der Deckung. Trotz eines Rückgangs der Aktie von rund 20 % seit Jahresbeginn bauen institutionelle Adressen ihre Positionen kräftig aus. Im Rücken: starke Zahlen, ein optimistischer Ausblick auf das Geschäftsjahr 2026 und eine KI-Strategie, die inzwischen messbar Umsatz bringt.

Großinvestoren steigen kräftig ein

Im dritten Quartal 2025 hat JB Capital LLC seine Beteiligung an Adobe nahezu neu erfunden: Das Engagement wurde um 1.950,4 % ausgeweitet. Das Investmenthaus kaufte 11.293 zusätzliche Aktien und hält nun 11.872 Papiere im Wert von rund 4,19 Mio. US‑Dollar.

Damit steht JB Capital nicht allein. Weitere zentrale Bewegungen:

  • Norges Bank baute eine komplett neue Position im Volumen von etwa 2,03 Mrd. US‑Dollar auf
  • Assenagon erhöhte seinen Bestand um mehr als 308 % auf 3,11 Mio. Aktien
  • Insgesamt liegen inzwischen rund 81,79 % der ausstehenden Aktien in den Händen institutioneller Investoren

Diese hohe Eigentümerkonzentration deutet darauf hin, dass professionelle Investoren der langfristigen Entwicklung von Adobe weiterhin einiges zutrauen.

Q4-Zahlen über den Erwartungen

Rückenwind bekommt diese Sichtweise von den jüngsten Quartalszahlen. Im vierten Quartal des Geschäftsjahres 2025 übertraf Adobe die Prognosen der Analysten sowohl beim Gewinn als auch beim Umsatz.

Konkret meldete der Konzern:

  • Non‑GAAP‑Gewinn je Aktie von 5,50 US‑Dollar (Konsens: 5,40 US‑Dollar), GAAP‑EPS lag bei 4,45 US‑Dollar
  • Umsatz von 6,19 Mrd. US‑Dollar gegenüber erwarteten 6,11 Mrd. US‑Dollar
  • Umsatzwachstum von 10,5 % im Jahresvergleich
  • Nettomarge von 30,0 % und eine Eigenkapitalrendite von 61,28 %

Im Gesamtjahr 2025 erzielte Adobe einen Rekordumsatz von 23,77 Mrd. US‑Dollar, ein Plus von 11 % gegenüber dem Vorjahr. Der bereinigte Jahresgewinn je Aktie kletterte um 14 % auf 20,94 US‑Dollar (GAAP‑EPS: 16,70 US‑Dollar). Damit zeigt das operative Geschäft ein solides zweistelliges Wachstum – trotz der Kursdelle an der Börse.

Ausblick 2026: Prognose über Markterwartungen

Für das laufende Geschäftsjahr 2026 legte das Management eine Prognose vor, die über den bisherigen Schätzungen der Wall Street liegt. Erwartet werden:

  • Non‑GAAP‑EPS im ersten Quartal 2026 von 5,85 bis 5,90 US‑Dollar
  • Non‑GAAP‑EPS für das Gesamtjahr 2026 von 23,30 bis 23,50 US‑Dollar
  • Jahresumsatz zwischen 25,90 und 26,10 Mrd. US‑Dollar

Auf Basis der Umsatzspanne impliziert der Ausblick ein Wachstum von rund 8,8 % in der Mitte der Spanne. Die Gewinne sollen dabei weiter überproportional zulegen. Für viele institutionelle Anleger liefert diese Kombination aus solider Guidance und klarer Wachstumsstory einen zentralen Investmentcase.

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KI als Wachstumstreiber

Ein wesentlicher Baustein dieser Story ist Adobes KI‑Offensive rund um die Firefly‑Plattform. Das Unternehmen meldet, dass der Verbrauch von generativen KI‑Credits im jüngsten Quartal gegenüber dem Vorquartal verdreifacht wurde – ein deutliches Zeichen, dass Kunden die neuen Funktionen aktiv nutzen.

Parallel wächst die Basis der Nutzer deutlich:

  • Monatlich aktive Nutzer der Freemium‑Angebote stiegen im Jahresvergleich um 35 % auf über 70 Mio.
  • Die mobile Nutzerbasis legte ebenfalls um mehr als 35 % zu und überschritt ebenfalls die Marke von 70 Mio. monatlich aktiven Nutzern

Besonders wichtig: KI‑beeinflusster, wiederkehrender Jahresumsatz macht inzwischen mehr als ein Drittel des Gesamtgeschäfts aus. Das zeigt, dass Adobe generative KI nicht nur als Marketingthema positioniert, sondern erfolgreich in Creative Cloud und Document Cloud monetarisiert.

Analysten mehrheitlich positiv

An der Wall Street überwiegen derzeit die positiven Stimmen. Das Konsensrating liegt bei „Buy“, der durchschnittliche Zielkurs der 22 beobachtenden Analysten bei 428,95 US‑Dollar.

Ausgewählte Einschätzungen:

  • Stifel Nicolaus: Kaufempfehlung mit Kursziel 450 US‑Dollar
  • Barclays: Overweight‑Rating, Kursziel 415 US‑Dollar
  • Oppenheimer: Outperform, Kursziel 430 US‑Dollar

Daneben gibt es auch vorsichtigere Töne. Citigroup hob ihr Kursziel Mitte Dezember von 366 auf 387 US‑Dollar an, blieb aber bei einer neutralen Einstufung. KeyBanc zeigte sich mit einer Herabstufung auf „Underweight“ und einem Kursziel von 310 US‑Dollar deutlich skeptischer – eine der bearisheren Stimmen im Analystenfeld.

Bewertung und Kursniveau zum Jahresende

Zum gestrigen Schlusskurs von 352,51 US‑Dollar notiert die Adobe‑Aktie rund 21 % unter ihrem 52‑Wochen‑Hoch vom Februar und gleichzeitig deutlich über dem Tief der vergangenen zwölf Monate. Nach einem Plus von knapp 27 % auf Sicht von 30 Tagen, aber einem Minus von rund 18 % seit Jahresanfang steht sie damit auf einem Niveau, das sowohl Korrektur als auch jüngste Erholung widerspiegelt.

Auf Basis der aktuellen Notiz ergibt sich eine Marktkapitalisierung von 147,5 Mrd. US‑Dollar. Das Unternehmen wird mit einem KGV (TTM) von 21,09 und einem Forward‑KGV von 15,0 bewertet, der PEG‑Faktor liegt bei 1,39. Vor diesem Hintergrund zielt die Investmentstory zum Start ins Geschäftsjahr 2026 klar darauf, zweistelliges Gewinnwachstum, steigende KI‑Erlöse und das hohe institutionelle Interesse in Einklang mit einer im historischen Vergleich moderateren Bewertung zu bringen.

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