Der Sportartikel-Riese Adidas steht an einem kritischen Punkt: Während CEO Björn Gulden auf der Hauptversammlung Fortschritte bei der drastischen Verkleinerung der Konzernzentrale verkündete, überschatten schwere Vorwürfe zu Arbeitsrechtsverletzungen in der Lieferkette die positive Quartalsbilanz. Wie reagieren Anleger auf diese Gemengelage?

Restrukturierung auf Zielkurs – aber zu welchem Preis?

Zwei Drittel des angekündigten Stellenabbaus von bis zu 500 Positionen in Herzogenaurach sind bereits umgesetzt. Gulden betonte die Notwendigkeit dieser Maßnahme: "Wir hatten Geschäftsmodelle mit doppelten oder dreifachen Funktionen." Die Effizienzsteigerung soll dem Konzern neue Agilität verleihen – doch die Kehrseite der Medaille zeigt sich in anderen Teilen der Welt.

  • Kernpunkte der Restrukturierung:
    • 66% der geplanten Stellenstreichungen bereits realisiert
    • Ziel: Komplexitätsreduktion und höhere Effizienz
    • Kritik an überlappenden Geschäftsmodellen

NGOs erhöhen Druck: Dunkle Schatten auf der Lieferkette

Während Adidas intern aufräumt, mehren sich die Vorwürfe gegen externe Partner. NGOs prangern schwere Verstöße in Fabriken in Myanmar und Kambodscha an:

  • Myanmar: Zulieferer Pou Chen soll Löhne unter dem Existenzminimum zahlen und Gewerkschaftsarbeit behindern
  • Kambodscha: Ehemalige Arbeiter der Hulu Garment-Fabrik kämpfen um ausstehende Abfindungen

Die Aktie verlor daraufhin am Donnerstag knapp 1,2% und notiert bei 220,70 Euro – deutlich unter dem Februar-Hoch von 261 Euro. Dabei hatte das Unternehmen eigentlich Grund zum Optimismus:

Solide Zahlen – aber kein Grund zum Jubeln

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Das erste Quartal brachte eine deutliche Verbesserung:

  • Gewinn pro Aktie (EPS): 2,40 Euro (vs. 0,95 Euro im Vorjahr)
  • Umsatzwachstum: +12,7% auf 6,15 Mrd. Euro

Doch die unveränderte Jahresprognose und die aktuellen Belastungen drücken auf die Stimmung. Mit einem RSI von 25 zeigt die Aktie technisch deutlich überverkaufte Konditionen – könnte hier eine Gegenbewegung anstehen?

Langfristige Signale vs. kurzfristige Turbulenzen

Abseits der aktuellen Herausforderungen setzt Adidas weiter auf strategische Partnerschaften. Die neu angekündigte Ausrüster-Kooperation mit dem 1. FC Köln ab 2026/27 unterstreicht die langfristige Marktausrichtung.

Die kommenden Wochen werden zeigen, ob der Konzern die Balance zwischen notwendiger Restrukturierung, sozialer Verantwortung und Wachstum findet – und wie die Anleger diese Gratwanderung bewerten. Eins steht fest: Adidas bleibt ein spannendes, wenn auch nicht risikofreies Investment.

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