STOXX hat die Bombe platzen lassen: Die 1&1 AG muss ab dem 11. Juli 2025 die wichtigsten deutschen Indizes verlassen. Raus aus SDAX, HDAX und TecDAX - eine Entscheidung, die bei dem Telekommunikationsanbieter für Unverständnis sorgt.

Der Grund für den Indexausschluss: Eine angebliche "Übernahme" gemäß den STOXX-Regeln. Doch das Unternehmen aus Montabaur wehrt sich vehement gegen diese Einschätzung. Die Führung betont, dass keine Übernahme stattgefunden habe und sich die Gesellschaft auch nicht in einem entsprechenden Verfahren befinde.

Teilangebot statt Übernahme?

Im Zentrum der Kontroverse steht das freiwillige öffentliche Erwerbsangebot der United Internet AG vom 5. Juni 2025. Nach Vollzug dieses Teilangebots hält die Muttergesellschaft nun 85,10 Prozent des Grundkapitals und 85,32 Prozent der Stimmrechte.

Für 1&1 ist die Sache klar: Es handelte sich lediglich um ein Teilangebot, nicht um eine vollständige Übernahme. Das Unternehmen argumentiert, dass weiterhin ein ausreichender Freefloat von rund 15 Prozent bestehe - genug, um die Indexkriterien zu erfüllen.

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Börsentechnische Konsequenzen

Die Indexänderung wird unmittelbare Auswirkungen auf den Handel haben. Ab dem 11. Juli wechselt das Papier in der Xetra-Systematik von der Produktzuordnungsgruppe SDX1 in die Gruppe GER0. Bestehende Aufträge bleiben jedoch bestehen und werden nicht gelöscht.

Die Entscheidung dürfte auch Indexfonds betreffen, die diese Indizes nachbilden. Sie müssen ihre Bestände entsprechend anpassen, was zusätzlichen Verkaufsdruck auf die Aktie ausüben könnte.

Das Unternehmen zeigt sich von der STOXX-Entscheidung überrascht und kündigt an, auch gegen "unzutreffende Darstellungen in den Medien" vorzugehen. Die Frage bleibt: Wird sich 1&1 gegen den Indexausschluss zur Wehr setzen oder die neue Realität akzeptieren?

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