Während die Aktie von 1&1 seit Monaten steil nach oben schießt, zeigen die aktuellen Quartalszahlen ein komplett anderes Bild. Der Gewinn halbierte sich, der Umsatz stagniert und im Kerngeschäft gehen massiv Kunden verloren. Wie kann es sein, dass Anleger diese alarmierenden Signale einfach ignorieren?

Die brutale Realität der Zahlen

Hinter der beeindruckenden Chartperformance verbirgt sich eine ernüchternde operative Wahrheit. Die jüngsten Q2-Zahlen offenbaren einen massiven Gewinneinbruch - das Ergebnis pro Aktie wurde im Vergleich zum Vorjahresquartal glatt halbiert.

Doch das ist kein Einzelfall: Das EBITDA für das gesamte erste Halbjahr brach um 13,1 Prozent ein. Verantwortlich sind die hohen Anlaufkosten für den Aufbau des eigenen 5G-Mobilfunknetzes, die direkt durch die Bilanz brennen.

Die kritischen Fakten auf einen Blick:
* Gewinn pro Aktie (Q2): Halbierung von 0,30 Euro auf 0,15 Euro
* EBITDA (H1): Minus 13,1 Prozent
* Umsatz (H1): Leichter Rückgang um 0,5 Prozent
* Breitband-Kunden (H1): Verlust von 60.000 Verträgen

Stagnation wo Wachstum sein sollte

Besonders alarmierend: Ausgerechnet im Kerngeschäft mit Breitband-Anschlüssen zeigt 1&1 deutliche Schwächen. 60.000 verlorene Kunden im ersten Halbjahr sind kein Pappenstiel - sie werfen die Frage auf, ob das Unternehmen beim Netzausbau das Tagesgeschäft vernachlässigt.

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Der Traum vom eigenen 5G-Netz

Die Antwort liegt in der langfristigen Perspektive. Seit März befindet sich die Aktie in einem anhaltenden Aufwärtstrend - Anleger wetten offenbar auf die Zukunftschancen durch das eigene Mobilfunknetz. Die Bestätigung der Jahresprognose wiegt für sie aktuell schwerer als die quartalsweisen Rückschläge.

Technisch zeigt sich dieser Optimismus deutlich: Die Aktie notiert nur hauchdünn unter ihrem 52-Wochen-Hoch bei 19,00 Euro und hat seit Jahresanfang über 60 Prozent zugelegt. Das Papier handelt damit deutlich über seinen wichtigen Durchschnittswerten - ein klares Zeichen für anhaltende Kauflaune.

Die große Frage bleibt: Wie lange darf die Zukunftsträumerei die enttäuschende Gegenwart überstrahlen? Der Aufbau des 5G-Netzes frisst weiterhin Geld, während das Stammgeschäft unter Druck gerät. Irgendwann muss die Rechnung aufgehen - entweder durch operative Erfolge oder durch eine Ernüchterung der Anleger.

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