Die Stimmung bei Privatanlegern ist angespannt, doch unter der Oberfläche zeichnet sich ein gänzlich anderes Bild ab. Während der Kurs zuletzt deutlich unter Druck geriet, zeigen On-Chain-Daten und institutionelle Geldflüsse eine massive Diskrepanz zur Preisentwicklung. Das Netzwerk läuft auf Hochtouren, und Großinvestoren nutzen die aktuelle Schwäche offenbar gezielt für Zukäufe.

Chartbild unter Druck

Zum Wochenausklang mussten Anleger starke Nerven beweisen: Mit einem Tagesverlust von 4,82 Prozent am Freitag rutschte der Kurs auf 2,10 USD ab. Der Abstand zum 52-Wochen-Hoch von 3,04 USD, das erst im Oktober markiert wurde, hat sich damit deutlich vergrößert. Technisch betrachtet kämpft der Wert nun um Bodenbildung, während das kurzfristige Momentum negativ bleibt.

Fundamentaldaten senden Kaufsignale

Doch die fundamentale Entwicklung steht im krassen Gegensatz zur aktuellen Kursschwäche. Die sogenannte "Network Velocity" – ein Maß für die Häufigkeit, mit der Token den Besitzer wechseln – erreichte laut Daten von CryptoQuant in dieser Woche ein Jahreshoch. Das deutet darauf hin, dass XRP nicht in Wallets verstaubt, sondern aktiv für Transaktionen und Liquidität genutzt wird.

Gleichzeitig haben sogenannte "Wale" ihre Positionen gefestigt: Großanleger halten mittlerweile rund 48 Milliarden XRP, was den höchsten Stand seit sieben Jahren markiert. Während Kleinanleger laut Sentiment-Indikatoren "extreme Angst" zeigen, positioniert sich das kapitalkräftige Lager langfristig.

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Institutionelle greifen zu

Besonders deutlich wird diese Divergenz bei den professionellen Marktteilnehmern. Die US-Spot-ETFs verzeichnen seit 16 Handelstagen in Folge Nettozuflüsse und haben insgesamt über 860 Millionen US-Dollar eingesammelt. Diese Fonds absorbieren derzeit einen signifikanten Teil des neu verfügbaren Angebots und fungieren als stabilisierender Faktor auf der Käuferseite.

Zusätzliche Unterstützung kommt von der regulatorischen Front. Nach der Beilegung des langjährigen Rechtsstreits im August 2025 integriert sich der Token weiter in die Finanzinfrastruktur. Die US-Börse Bitnomial plant für Montag den Start regulierter Derivate-Märkte für XRP, einschließlich Futures und Optionen, was die Liquidität weiter vertiefen dürfte.

Die aktuelle Marktphase ist von einer klassischen Divergenz geprägt: Während der Preis der fundamentalen Stärke hinterherhinkt, schaffen Rekordaktivität und neue Handelsinstrumente eine solide Basis. Für die weitere Entwicklung wird entscheidend sein, ob die anhaltend hohe institutionelle Nachfrage den charttechnischen Verkaufsdruck in der kommenden Woche absorbieren kann.

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