Wolfspeed Aktie: Im Abseits?

Die Wolfspeed-Aktie erlebt dramatische Verwerfungen nach dem Austritt aus dem Chapter-11-Insolvenzverfahren. Der Halbleiterhersteller hat seine Finanzrestrukturierung abgeschlossen – mit verheerenden Folgen für die Aktionäre.

Schuldenabbau um 70 Prozent – Aktionäre verlieren alles

Die Restrukturierung brachte Wolfspeed erhebliche Schuldenerleichterung:

• Gesamtschulden sanken von 6,5 Milliarden auf 2 Milliarden Dollar
• Jährliche Zinsbelastung um rund 60 Prozent reduziert
• Schuldenlaufzeiten bis 2030 verlängert
• Verbesserte Liquiditätslage für den Geschäftsbetrieb

Doch der Preis ist brutal: Alle bestehenden Stammaktien wurden annulliert. Im Rahmen der Insolvenz gab das Unternehmen neue Aktien aus – die ursprünglichen Aktionäre erhalten lediglich 3-5 Prozent der neuen Anteile.

NYSE suspendiert Handel – Gläubiger übernehmen Kontrolle

Die New York Stock Exchange hat den Handel mit der "alten" Wolfspeed-Aktie ausgesetzt. Das Delisting erfolgt am 10. Oktober. Das Umtauschverhältnis liegt bei vernichtenden 0,0084 – Aktionäre erhalten minimal Anteile am reorganisierten Unternehmen.

Die Restrukturierung verschiebt die Kontrolle vollständig zu den Gläubigern, die nun die Mehrheit am Unternehmen halten. Eine komplette Machtverschiebung mit fatalen Folgen für bisherige Investoren.

Technologieführer bleibt bestehen – neue Führung übernimmt

Trotz des finanziellen Kahlschlags bleiben Wolfspeed's Fertigungskapazitäten intakt. Das Unternehmen behält seine vertikal integrierte 200mm-Produktion für Siliziumkarbid-Halbleiter. Die Technologie bleibt relevant für Elektrofahrzeuge und Industrieanwendungen.

CEO Robert Feurle betont die erneuerte Wachstumsstrategie nach der Entschuldung. Fünf neue Direktoren verstärken den Vorstand, darunter Branchenveteranen von Micron Technology und Corning.