Wiener Börse (Nachmittag) - ATX verliert im Verlauf 0,55 Prozent / Heimischer Leitindex 0,55 Prozent im Minus - AT&S büßen 19 Prozent ein

Der Wiener Aktienmarkt hat am Donnerstag im Verlauf verloren. Der heimische Leitindex ATX stand zuletzt 0,55 Prozent niedriger bei 4.569,7 Punkten. Der marktbreitere ATX Prime verlor ähnlich und notierte 0,58 Prozent tiefer bei 2.286,5 Zählern. Andere europäische Börsen präsentierten sich ohne klare Richtung. In Österreich stehen mehrere Zahlenvorlagen von ATX-Unternehmen im Fokus.
Die US-Notenbank Fed hat das Leitzinsniveau, wie von Marktbeobachtern erwartet, nicht verändert und das Leitzinsband bei 4,25 bis 4,5 Prozent belassen. "Fed-Chef Powell ließ zwar grundsätzlich die Bereitschaft zu niedrigeren Zinsen erkennen, eine konkrete Ankündigung für den Septembertermin gab es aber nicht", schreiben Experten der Helaba-Bank in ihrem Tageskommentar. Ein Septemberschritt sei jetzt zu rund 45 Prozent eskomptiert, nach zuletzt fast 70 Prozent, so die Autoren weiter.
Klares Schlusslicht der ATX-Titel waren AT&S mit minus 19 Prozent. Der steirische Leiterplattenhersteller hat im ersten Quartal 2025/26 mehr Umsatz erzielt, jedoch seinen Verlust von 34,0 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum auf 55,9 Mio. Euro ausgeweitet. Belastet haben vor allem negative Wechselkursentwicklungen, das Unternehmen spürt aber nach wie vor Preisdruck. Hinzu kommen Anlaufkosten für die beiden neuen Werke im malaysischen Kulim und in Leoben. Mit einem Ausblick für das laufende Geschäftsjahr wartet das Unternehmen noch ab.
Ebenso abwärts ging es für die Papiere von Andritz, sie büßten sechs Prozent ein. Der steirische Maschinen- und Anlagenbauer hat im ersten Halbjahr 2025 weniger Umsatz und Gewinn, aber einen deutlich höheren Auftragseingang erzielt. Der Umsatz ging gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 8,4 Prozent auf 3,65 Mrd. Euro zurück, das Konzernergebnis um 14,4 Prozent auf 191,6 Mio. Euro, wie das Unternehmen mitteilte. Der Auftragseingang stieg unterdessen um 22,9 Prozent auf rund 4,73 Mrd. Euro.
Auch für das ATX-Schwergewicht OMV hat eine Zahlenvorlage einen Wertverlust der Anteilsscheine zur Folge, sie sanken um 2,4 Prozent. Die OMV hat im ersten Halbjahr 2025 deutlich weniger verdient als im Vorjahr. Der den Aktionären zurechenbare Gewinn fiel um 55 Prozent auf 384 Mio. Euro. Grund dafür waren vor allem niedrigere Ölpreise, Währungseinflüsse und geringere Verkaufsmengen. Der Umsatz des teilstaatlichen Energie- und Chemiekonzerns ging im Halbjahr um 7 Prozent auf 12 Mrd. Euro zurück, das operative Ergebnis (vor Sondereffekten und Lagerhaltungseffekten) sank um 19 Prozent auf 2,19 Mrd. Euro.
Lenzing und voestalpine sanken ebenso um rund drei Prozent.
Verbund drehten im Verlauf ins Minus, hier ist der Verlust jedoch deutlich geringer. Am Tag der Veröffentlichung der Halbjahreszahlen waren die Verbund-Aktien nun 0,15 Prozent im Minus. Der teilstaatliche Stromkonzern hat im ersten Halbjahr 2025 weniger verdient als im Vorjahr. Hauptursache war die deutlich gesunkene Stromproduktion aus Wasserkraft infolge einer stark unterdurchschnittlichen Wasserführung. Das Konzernergebnis verringerte sich um 11,8 Prozent auf 802,7 Mio. Euro, das um Einmaleffekte bereinigte Ergebnis sank um 22,3 Prozent auf 783,6 Mio. Euro, teilte das Unternehmen mit.
Angeführt wurde der heimische Leitindex vom Cateringunternehmen DO&CO und dem Versicherer Uniqa, die beide jeweils knapp zwei Prozent zulegten. Die schwergewichteten Banken verzeichneten allesamt ein Plus.
Die im direct market plus der Wiener Börse gelisteten Steyr Motors verbuchten ein Plus von 0,7 Prozent. Der Spezialmotorenhersteller hat im ersten Halbjahr 2025 den Umsatz im Jahresvergleich um 17,1 Prozent auf 23,1 Mio. Euro gesteigert. Das EBIT lag bei 3,4 Mio. Euro (2024: 3,6 Mio. Euro). Das Periodenergebnis betrug 2,4 Mio. Euro (2024: 2,6 Mio. Euro). Beim Auftragsbestand wurde mit 300 Mio. Euro ein Höchststand erreicht. Der Hersteller von Motoren für den Rüstungssektor profitiert derzeit von den massiv steigenden Verteidigungsausgaben weltweit.
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