Wie könnte es für Europas Rüstungsbranche weitergehen?

Verteidigungspolitische Neuausrichtung angesichts globaler Spannungen
Angetrieben durch geopolitische Spannungen und jahrzehntelang historisch niedrige Investitionen in Rüstung und Verteidigung vollzieht sich derzeit ein fundamentaler sicherheitspolitischer Wandel in Europa. Die anhaltenden internationalen Konflikte haben zu einem Umdenken geführt, wobei die bisherige Reduzierung der Verteidigungskapazitäten für viele Länder als nicht länger tragbar angesehen wird.
Während in Deutschland von einer "sicherheitspolitischen Zeitenwende" gesprochen wird, zeigt sich dieser Wandel keineswegs nur national begrenzt. Vielmehr haben die europäischen NATO-Mitgliedstaaten ihre Verteidigungshaushalte erheblich angehoben, um den neuen sicherheitspolitischen Herausforderungen gerecht zu werden.
Aktuelle Lage und Ausblick der Branche
Im Jahr 2024 erreichten die weltweiten Militärausgaben ein Rekordniveau von rund 2,72 Billionen US-Dollar – ein Anstieg von 9,4 % im Vergleich zu 2023. Besonders vorangetrieben wird diese Entwicklung von Europa: Die Verteidigungsausgaben der europäischen NATO-Staaten stiegen 2024 um 21 % auf über 450 Milliarden Euro. Insbesondere Deutschland, Polen und die nordischen Staaten haben massive Erhöhungen ihrer Budgets beschlossen.
Die Unternehmen der Branche reagieren darauf mit Investitionen in Personal und Produktionskapazitäten. Stellenausschreibungen im Verteidigungssektor übertreffen seit 2022 deutlich die Zahlen anderer Branchen. Experten sprechen in diesem Kontext von einer strukturellen Aufrüstungsphase, da NATO-Staaten diskutieren, das Ausgabeziel von 2 % des BIP auf bis zu 3,5 % zu erhöhen. In Berlin plant man, den Verteidigungshaushalt bis 2026 auf 110 Milliarden Euro zu erhöhen.
Rheinmetall weiterhin im Fokus
Von den erhöhten Verteidigungsausgaben in Europa profitieren könnten insbesondere deutsche Rüstungsunternehmen wie Rheinmetall, die als Schlüsselzulieferer für essenzielle Verteidigungssysteme fungieren. Im Zuge der verteidigungspolitischen Zeitenwende rückte der Konzern bereits früh ins Blickfeld der Investoren und konnte sich als attraktive Anlagemöglichkeit positionieren.
Rheinmetall gelang es, eine Reihe strategisch wichtiger Aufträge zu akquirieren. Ein bedeutender Meilenstein war der Produktionsstart für Rumpfteile des hochmodernen Tarnkappenflugzeugs F-35 am Standort Weeze in Nordrhein-Westfalen. Dieses Flugzeug gilt als Vorreiter der innovativen "Stealth"-Technologie. Darüber hinaus sicherte sich das Unternehmen einen lukrativen Großauftrag im Bereich Artilleriemunition. Laut Unternehmensangaben bewegt sich das Auftragsvolumen im Bereich mehrerer hundert Millionen Euro, was die starke Marktposition Rheinmetalls unterstreicht.
Hensoldt erfreut sich gut gefüllter Auftragsbücher
Im Zuge der erhöhten Verteidigungsausgaben, die durch aktuelle NATO-Pläne vorangetrieben werden, profitiert Hensoldt von einem deutlich gestiegenen Auftragsvolumen. Eine aktuell diskutierte NATO-Strategie geht sogar so weit, dass sie bis in das Jahr 2035 Investitionen in Höhe von 5% des Bruttoinlandsprodukts für Rüstungsausgaben vorsieht, was dem Unternehmen langfristige Planungssicherheit bieten könnte. Diese positive Entwicklung bringt jedoch auch Herausforderungen mit sich: Die Beschaffung der für die Produktion erforderlichen Rohstoffe rückt zunehmend in den Fokus und wird zu einem kritischen Erfolgsfaktor. Lieferengpässe und volatile Rohstoffpreise könnten die Produktionskapazitäten beeinträchtigen, weshalb eine strategische Rohstoffsicherung für Hensoldt von entscheidender Bedeutung wird, um die gestiegene Nachfrage erfolgreich bedienen zu können.
Thales setzte auf länderübergreifende Zusammenarbeit
Anstatt isoliert zu agieren, verfolgt Thales eine neue Strategie und setzt verstärkt auf strategische Partnerschaften im europäischen Raum. Das zentrale Ziel dieser Allianzbildung ist die Gewährleistung der Interoperabilität zwischen verschiedenen Staaten innerhalb der NATO. Ein konkretes Beispiel dieser Kooperationsstrategie ist die Ankündigung eines Joint Ventures mit dem norwegischen Elektronikkonzern Kongsberg. Dieses Gemeinschaftsunternehmen fokussiert sich auf elektronische Kommunikationslösungen und soll die Entwicklung taktischer Netzwerke für verschiedene Systeme vorantreiben. Durch diese grenzübergreifende Zusammenarbeit wird eine nahtlose Kommunikation und Koordination zwischen den NATO-Partnerländern ermöglicht, was die kollektive Verteidigungsfähigkeit des Bündnisses erheblich stärkt und die strategische Zusammenarbeit in Europa fördert.
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