Vonovia Aktie: Kapitulation am Jahrestief
Vonovia rutscht am Mittwoch auf ein neues 52-Wochen-Tief. Der DAX-Konzern muss Mieterhöhungen in Berlin zurücknehmen, nachdem Gerichte die Begründungen als rechtswidrig einstuften. Parallel verkündet der Aufsichtsrat eine Personaloffensive für das lange vernachlässigte Neubauprojekt. Doch der Markt honoriert die Strategie-Signale nicht – im Gegenteil.
Die wichtigsten Fakten:
- Kurs fällt auf 23,91 Euro, nur knapp über dem gestrigen Jahrestief
- Rücknahme von Mieterhöhungen bis 15% in Berlin nach juristischer Niederlage
- Katja Wünschel wird ab Juni 2026 neue Entwicklungsvorständin
- Goldman Sachs senkt Kursziel von 39,30 auf 37 Euro
- Minus von über 22% in den vergangenen zwölf Monaten
Juridische Schlappe erzwingt Rückzieher
Der Konzern bestätigte heute die Rücknahme umstrittener Mieterhöhungen in der Hauptstadt. Gerichte hatten Begründungen wie eine angeblich „überdurchschnittliche Verkehrsanbindung" als rechtlich unzulässig und teilweise „erfunden" eingestuft. Vonovia zieht die Erhöhungen nun auch für Mieter zurück, die bereits zugestimmt hatten. Die Linke fordert Rückzahlungen.
Die Entscheidung kommt zur Unzeit. Der Immobilienriese kämpft ohnehin mit sinkenden Bewertungen und regulatorischem Gegenwind. Die Branche insgesamt steht unter Druck: Verbände planen eine Verfassungsbeschwerde gegen die Grundsteuer-Reform. Zusätzliche Unsicherheit, die Anleger meiden.
Personaloffensive als Zukunftswette
Gleichzeitig richtet der Aufsichtsrat den Blick nach vorn. Katja Wünschel übernimmt ab Juni 2026 als Chief Development Officer das Neubauprojekt. Der Bereich lag jahrelang brach – Zinswende und explodierende Baukosten machten Projekte unwirtschaftlich. Seit diesem Jahr zieht das Geschäft langsam wieder an.
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Parallel verlängerte das Gremium den Vertrag von Personalvorständin Ruth Werhahn vorzeitig. Luka Mucic wird zum Jahreswechsel Vorstandsvorsitzender und löst Rolf Buch ab. Die Botschaft: Vonovia rüstet sich für eine Phase, in der Neubau wieder profitabel werden könnte.
Goldman Sachs reduziert Erwartungen
Die US-Bank reagierte prompt auf die Gemengelage. In einer heute veröffentlichten Studie senkte Goldman das Kursziel von 39,30 auf 37 Euro. Die „Buy"-Einstufung bleibt bestehen, doch die Analysten tragen der charttechnischen Schwäche und den veränderten Rahmenbedingungen Rechnung.
Das neue Kursziel liegt noch immer deutlich über dem aktuellen Niveau – mehr als 50 Prozent Aufwärtspotenzial. Doch der Markt zweifelt. Die Aktie notiert nahe ihrem tiefsten Stand seit einem Jahr und kämpft mit der Marke um 24 Euro.
Zinsentscheid als möglicher Wendepunkt
Heute Abend entscheidet die US-Notenbank Fed über die Zinsen. Ein Signal für weiter sinkende Leitzinsen könnte zinssensiblen Immobilientiteln kurzfristig Luft verschaffen. Entscheidend wird auch, wie reibungslos der Führungswechsel zu Luka Mucic im Januar gelingt und ob Vonovia die rechtlichen Themen in Berlin schnell abhaken kann. Charttechnisch ist die Marke um 23,90 Euro kritisch – ein nachhaltiger Bruch könnte weiteres Abwärtspotenzial freisetzen.
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