Volkswagen Aktie: Marktberichte gelesen

Eigentlich eine klassische Hiobsbotschaft: Volkswagen kracht im zweiten Quartal mit einem Gewinneinbruch von 36 Prozent auf nur noch 2,29 Milliarden Euro an die Wand. Die operative Marge sackte von 6,5 auf magere 4,7 Prozent ab. Doch was passiert? Die Aktie dreht völlig konträr ins Plus und klettert um beachtliche 3,6 Prozent auf 99,50 Euro. Was steckt dahinter?
Der Grund für diese paradoxe Reaktion liegt in den gedämpften Erwartungen der Investoren. Die Prognosesenkung war bereits weithin antizipiert worden, wie Jefferies-Analyst Philippe Houchois bestätigt. Zudem stoppte der Kursrutsch präzise an der wichtigen 200-Tage-Linie - ein technisches Signal, das sofort Käufer auf den Plan rief.
Milliarden-Deal mit Trump in Aussicht
Besonders aufhorchen ließen die Aussagen von CEO Oliver Blume zur US-Strategie. Statt sich den drohenden Zöllen von bis zu 27,5 Prozent zu beugen, plant Volkswagen einen direkten Deal mit der Trump-Administration. Das Konzept klingt bestechend simpel: Für jeden investierten Dollar in den USA soll ein Dollar Zoll erlassen werden.
Blume spricht von Investitionen in zweistelliger Milliarden-Dollar-Höhe. Im Fokus stehen die neue US-Marke Scout, das Software-Projekt mit Rivian und sogar ein eigenes Audi-Werk auf amerikanischem Boden. Erste Gespräche mit dem Handelsministerium seien bereits "sehr positiv" verlaufen.
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Elektro-Boom belastet Profitabilität
Paradoxerweise wird Volkswagen aktuell vom eigenen Erfolg bei E-Autos gebremst. In Europa machen Elektrofahrzeuge bereits 60 Prozent der Aufträge aus - bei einer Marktführerschaft von 28 Prozent. Doch die noch niedrigeren Margen bei Stromern drücken auf die Gesamtprofitabilität.
Ohne diese Effekte läge die operative Marge bei knapp 7 Prozent - dem oberen Ende der Konzernerwartungen. Die Aufträge in Europa liegen sogar 20 Prozent über Vorjahr. Dennoch musste die Prognose für das Gesamtjahr auf 4 bis 5 Prozent operative Marge gekappt werden.
Die Branche kämpft mit einem schrumpfenden europäischen Markt von über 15 Prozent. Blume schließt deshalb Verkäufe von Konzernteilen nicht aus, falls dies "strategisch sinnvoll" sei. Trotz aller Widrigkeiten zeigt sich der CEO kämpferisch: "Die besten Zeiten liegen noch vor uns."
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