Verbio Aktie: Doppelter Schub für die Bioenergie-Strategie
29.04.2025 | 17:20
Neue Partnerschaft und Baufortschritt: Kann das den Abwärtstrend stoppen?
Verbio Vereinigte Bioenergie AG setzt gleich zwei strategische Akzente – doch reicht das, um die seit Monaten angeschlagene Aktie zu beleben? Während das Unternehmen einerseits sein Tankstellennetz durch eine Kooperation mit Knauber Gas ausbaut, schreitet andererseits der Bau der wegweisenden Ethenolyse-Anlage in Bitterfeld planmäßig voran. Ein doppelter Schritt in Richtung Dekarbonisierung, der die langfristige Positionierung stärken soll.
Tankstellen-Deal erweitert Reichweite
Der neue Partnerschaftsvertrag mit Knauber Gas ermöglicht eine gegenseitige Akzeptanz der Tankkarten beider Unternehmen. Konkret bedeutet das:
- Verbio-Kunden erhalten Zugang zu sechs zusätzlichen BioLNG-Stationen von Knauber
- Knauber-Kunden können künftig alle Verbio- und kooperierenden BayWa-Tankstellen nutzen
"Diese Kooperation vereinfacht Speditionen den Umstieg auf Biokraftstoffe deutlich", erklärt das Unternehmen. Ein strategisch kluger Schachzug, der die Marktdurchdringung von BioLNG beschleunigen könnte.
Bitterfeld-Projekt: Meilenstein erreicht
Parallel meldet Verbio wesentliche Fortschritte bei seinem Flaggschiff-Projekt:
- Stahl- und Betonhochbau der Ethenolyse-Anlage weitgehend abgeschlossen
- Ab 2026 geplante Produktion von 60.000 Tonnen erneuerbarer Spezialchemikalien jährlich
- Erschließung eines komplett neuen Marktsegments neben Biokraftstoffen
"Die Anlage ist weltweit die erste ihrer Art auf Basis von Rapsmethylester", betont Verbio. Ein innovativer Ansatz, der die Umstellung der Chemieindustrie auf nachwachsende Rohstoffe vorantreiben soll.
Kursentwicklung: Lichtblicke in schwierigem Umfeld
Die Aktie notiert aktuell bei 10,45 Euro (-0,85% zum Vortag) und hat sich zwar in den letzten 30 Tagen um 18,62% erholt – bleibt aber weit unter dem 52-Wochen-Hoch von 23,22 Euro. Die jüngsten Ankündigungen könnten den Abwärtstrend zumindest bremsen.
Ob die strategischen Initiativen langfristig tragen, wird sich insbesondere an den kommenden Quartalszahlen zeigen. Analysten rechnen zwar mit einem geringeren Verlust je Aktie, aber weiterhin unter Druck stehenden Umsätzen. Für Anleger bleibt es eine Wette auf die langfristige Energiewende – mit allen Chancen und Risiken, die solche Pionierprojekte mit sich bringen.
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