Wenn ein Unternehmen die Erwartungen verfehlt, fallen normalerweise die Kurse. Doch am Mittwoch machte die Valneva-Aktie genau das Gegenteil: Ein überraschender Kurssprung von 6 Prozent, obwohl die Neunmonatszahlen hinter den Prognosen zurückblieben. Was läuft hier? Die Antwort liegt nicht in den Umsatzzahlen – sondern in den Details, die Investoren offenbar für wichtiger halten.

Zahlen enttäuschen, Cashflow überzeugt

Die nackten Fakten wirken zunächst ernüchternd. Mit 127 Millionen Euro Gesamtumsatz in den ersten neun Monaten verfehlte der französische Impfstoffentwickler die Analystenschätzung von 132,3 Millionen Euro deutlich. Das Wachstum von knapp 9 Prozent gegenüber dem Vorjahr klingt solide – doch die Börse hatte mehr erwartet.

Dennoch reagierte der Markt enthusiastisch. Der Grund? Ein Blick unter die Haube offenbart die eigentliche Geschichte:

  • Operativer Cash-Burn dramatisch reduziert: Von 76,7 Millionen auf nur noch 28,4 Millionen Euro
  • Bruttomarge klettert auf starke 57,2 Prozent (Vorjahr: 48,6 Prozent)
  • Liquidität von 143,5 Millionen Euro – zusätzlich gestärkt durch erfolgreiche Schuldenrefinanzierung im Oktober

Die Verbesserung der Profitabilität scheint die schwächeren Umsatzzahlen mehr als aufzuwiegen. Dazu kommt: Das Management bekräftigte seine Jahresprognose von 165 bis 180 Millionen Euro Gesamtumsatz – ein Signal, dass der schwache dritte Quartal keine strukturelle Schwäche darstellt.

Der eigentliche Game-Changer steht noch bevor

Während sich Analysten über verfehlte Quartalszahlen streiten, richtet sich der Blick der Investoren längst auf 2026. Der Lyme-Borreliose-Impfstoff VLA15 könnte für Valneva zum Durchbruch werden – und zwar einem großen.

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Valneva?

Was macht VLA15 so besonders?

  • Einziger Lyme-Impfstoffkandidat weltweit in klinischer Entwicklung
  • Phase-III-Studie VALOR bereits abgeschlossen
  • Entscheidende Wirksamkeitsdaten werden erste Jahreshälfte 2026 erwartet
  • Entwicklungspartner: Pharmagigant Pfizer

Die Krankheit betrifft allein in den USA jährlich etwa 476.000 Menschen – ein riesiger Markt ohne verfügbaren Impfstoff. Sollten die Studiendaten überzeugen, steht Valneva vor einer fundamentalen Neubewertung.

Weitere Katalysatoren am Horizont

Neben VLA15 hat Valneva weitere Eisen im Feuer. Der Chikungunya-Impfstoff IXCHIQ kämpft zwar noch mit einer Lizenzaussetzung in den USA, steuerte aber bereits 7,6 Millionen Euro bei. Eine Lösung der regulatorischen Probleme könnte zusätzliches Potenzial freisetzen.

Der Japanische-Enzephalitis-Impfstoff IXIARO legte um 12,5 Prozent auf 74,3 Millionen Euro zu – das Kerngeschäft läuft stabil. Auch die neue Partnerschaft mit CSL Seqirus für den deutschen Markt könnte ab 2026 zusätzliche Erlöse bringen.

Kepler Cheuvreux betont in ihrer Analyse, dass das schwache dritte Quartal vor allem auf "ungewöhnlich schwierige Vergleichswerte" zurückzuführen ist. Die zugrundeliegenden Trends beim Flaggschiff IXIARO bleiben intakt.

Die paradoxe Kursreaktion macht Sinn: Der Markt schaut über die kurzfristige Umsatzschwäche hinweg und preist bereits die Chancen von morgen ein. Mit einem RSI von nur 18,9 und einem Kurs deutlich unter dem 50-Tage-Durchschnitt von 4,19 Euro könnte die Aktie zudem technisch überverkauft sein. Bleibt die Frage: Wird VLA15 halten, was sich Investoren davon versprechen?

Valneva-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Valneva-Analyse vom 22. November liefert die Antwort:

Die neusten Valneva-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Valneva-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 22. November erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Valneva: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...