Unitedhealth Aktie: Was jetzt?

Der US-Gesundheitsriese UnitedHealth zieht sich aus über 100 Bezirken im lukrativen Medicare Advantage-Geschäft zurück – und verabschiedet sich damit von rund 180.000 Kunden. Was auf den ersten Blick wie ein Rückschlag aussieht, könnte sich als cleverer Schachzug erweisen. Denn steigende Kosten und verschärfte Regulierung setzen das gesamte Geschäftsfeld unter Druck.

Flucht nach vorn: 109 Bezirke adé

UnitedHealth macht ernst: Ab 2026 wird das Unternehmen seine Medicare Advantage-Pläne in 109 Bezirken einstellen. Dahinter steckt ein klarer Plan – die explodierenden Behandlungskosten, eine höhere Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen durch Mitglieder und schärfere Erstattungsregeln der Behörden machen dem Konzern zu schaffen.

Das Unternehmen steht mit diesem Schritt nicht allein da: Auch Branchengrößen wie Humana und die CVS-Tochter Aetna ziehen sich aus unrentablen Gebieten zurück. Die Botschaft ist klar – Profitabilität geht vor Marktanteil.

Analysten ändern ihre Meinung

Die Reaktionen an der Wall Street zeigen eine interessante Wendung: Während KeyCorp sein Kursziel für die Aktie anhob, stufte Zacks Research den Titel von "Strong Sell" auf "Hold" hoch. Offenbar honorieren Analysten den proaktiven Ansatz des Managements, sich aus schwierigen Märkten zurückzuziehen, bevor die Verluste weiter steigen.

Entscheidende Zahlen am 28. Oktober

Der wahre Test steht jedoch noch bevor: Am 28. Oktober präsentiert UnitedHealth die Zahlen für das dritte Quartal 2025. Investoren werden genau hinhören, wie das Management die finanziellen Auswirkungen der Medicare-Exits bewertet und welche Strategie für das Optum-Gesundheitssegment verfolgt wird. Nach einem enttäuschenden zweiten Quartal mit 4,08 Dollar je Aktie statt erwarteter 4,45 Dollar steht das Unternehmen unter Beobachtung.