Unitedhealth Aktie: Vermisste Stabilität?
Der US-Krankenversicherungsriese UnitedHealth stürzt ab – und das in einem Tempo, das selbst erfahrene Marktteilnehmer aufhorchen lässt. Während der S&P 500 in diesem Jahr um über 15 Prozent zulegt, hat die UnitedHealth-Aktie fast 35 Prozent an Wert verloren. Sieben Handelstage in Folge gingen die Kurse nach unten. Noch brisanter: Selbst überlegene Quartalszahlen konnten den freien Fall nicht stoppen. Was ist da los bei einem der größten Healthcare-Konzerne der Welt – und wie tief kann es noch gehen?
Die Kostenspirale dreht sich immer schneller
Das Kernproblem von UnitedHealth zeigt sich in einer unscheinbaren Kennzahl, die jedoch alles über die Profitabilität aussagt: der Medical Care Ratio (MCR). Diese Quote gibt an, wie viel von den Prämieneinnahmen für die Bezahlung von Versicherungsansprüchen aufgewendet werden muss. Und hier wird es schmerzhaft.
Die Entwicklung ist dramatisch:
- 2023: 83,2%
- 2024: 85,5%
- Q3 2025: 89,9%
Je höher diese Zahl, desto weniger bleibt für den Konzern übrig. Besonders hart trifft es das Medicare-Advantage-Geschäft mit einem Kostenanstieg von 7,5 Prozent – weit über dem historischen Durchschnitt. Bei den Medicare-Supplement-Produkten explodieren die Trends regelrecht mit über 11 Prozent. Das wertbasierte Versorgungsgeschäft läuft mit einer Marge unter 1 Prozent, während das Ziel bei 5 Prozent liegt.
Starke Zahlen, schwache Reaktion
Eigentlich hätte das dritte Quartal 2025 für Erleichterung sorgen sollen. UnitedHealth übertraf die Gewinnerwartungen mit einem bereinigten Ergebnis je Aktie von 2,92 Dollar – immerhin 6,2 Prozent über den Prognosen. Die Umsätze kletterten um 12 Prozent auf 113,2 Milliarden Dollar.
Doch die Börse strafte die Aktie ab. Der Grund: Die Umsätze verfehlten die Erwartungen knapp, und vor allem: Die strukturellen Probleme bleiben ungelöst. Der operative Cashflow lag bei 5,9 Milliarden Dollar, während die MCR-Quote mit 89,9 Prozent deutlich über dem Zwölfmonatsdurchschnitt von 85,2 Prozent rangierte.
Mitgliederschwund als strategische Notbremse
UnitedHealth greift zur Notbremse – und die hat drastische Konsequenzen. Für 2026 rechnet der Konzern mit massiven Mitgliederverlusten:
- Medicare Advantage: Rückgang um etwa 1 Million Mitglieder
- Affordable Care Act: Einschreibungen brechen um rund 67% ein
- Optum Health: Verlust von fast 10% der wertbasierten Versorgungsmitglieder
Diese Maßnahmen sind Teil einer umfassenden Neuausrichtung. Das Management will durch Plankürzungen und Leistungsreduzierungen die Margen retten. Erst 2027 soll der kommerzielle Bereich wieder normale Margen zwischen 7 und 9 Prozent erreichen. Bei Medicare Advantage peilt man die obere Hälfte der Zielspanne von 2 bis 4 Prozent an.
Michael Burry steigt komplett aus
Ein alarmierendes Signal: Michael Burry, der legendäre Investor, der den Crash von 2008 voraussah, hat seine gesamte UnitedHealth-Position aufgelöst. Ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, an dem die Aktie nahe historischer Bewertungstiefs notiert. Verlieren institutionelle Investoren das Vertrauen in die kurzfristige Erholungsfähigkeit des Konzerns?
Analysten bleiben gespalten optimistisch
Von 26 Analysten empfehlen 15 die Aktie mit "Strong Buy", zwei mit "Moderate Buy" und acht mit "Hold". Lediglich einer rät zum Verkauf. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 387,73 Dollar – deutlich über dem aktuellen Niveau. Allerdings wird die Aktie mit einem Forward-KGV von 18,98 bereits über dem Branchendurchschnitt von 15,29 gehandelt.
Das Management selbst zeigt sich kämpferisch und hob die Jahresprognose 2025 auf mindestens 14,90 Dollar je Aktie an, bereinigt sogar auf 16,25 Dollar. Die Verschuldungsquote liegt bei soliden 44,1 Prozent, und ab der zweiten Jahreshälfte 2026 sollen Aktienrückkäufe wieder aufgenommen werden. Für 2026 rechnet UnitedHealth allerdings mit Medicare-Advantage-Kostensteigerungen um 10 Prozent – die Entspannung lässt weiter auf sich warten.
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