Der US-Krankenversicherungsriese UnitedHealth Group sieht sich mit brisanten Vorwürfen konfrontiert: Eine am Dienstag veröffentlichte Studie legt nahe, dass der Konzern seine eigenen Gesundheitsdienstleister deutlich besser bezahlt als unabhängige Anbieter – möglicherweise, um Gewinnbeschränkungen zu umgehen. UnitedHealth weist die Anschuldigungen energisch zurück und spricht von „völlig falschen" Schlussfolgerungen. Doch die Brisanz ist kaum zu übersehen: Die Vorwürfe treffen den Konzern mitten in einer laufenden Kartelluntersuchung des Justizministeriums.

Studie belastet: 17 Prozent mehr für eigene Ärzte

Forscher der Brown University und der University of California Berkeley haben in der Fachzeitschrift Health Affairs eine Untersuchung veröffentlicht, die aufhorchen lässt. Ihr Befund: UnitedHealthcare zahlt Leistungserbringern der konzerneigenen Optum-Einheit im Schnitt 17 Prozent mehr als nicht-verbundenen Ärzten und Kliniken – für identische Leistungen. In Märkten, wo UnitedHealthcare einen Anteil von mindestens 25 Prozent hält, weitet sich diese Kluft sogar auf 61 Prozent aus.

Die Wissenschaftler vermuten dahinter System: Durch höhere Zahlungen an die eigene Sparte könnte der Konzern die sogenannte Medical Loss Ratio beeinflussen – jenen Anteil der Prämien, der für die Patientenversorgung ausgegeben werden muss. Der Affordable Care Act begrenzt die Gewinne der Versicherer über diese Kennzahl. Die Studie legt nahe, dass UnitedHealth diese Regelung möglicherweise clever umgeht.

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Konzern schlägt zurück: "Cherry-Picking"

UnitedHealth reagierte umgehend und scharf. Die Studie sei „völlig falsch" und nutze „selektiv ausgewählte Daten", hieß es in einer Stellungnahme. Man zahle Optum Health marktübliche Sätze – „was für unsere Wettbewerbsfähigkeit unerlässlich ist".

Doch die Vorwürfe kommen zur Unzeit: Das Justizministerium untersucht bereits die Marktmacht des Konzerns und dessen Abrechnungspraktiken. Nun könnte die Studie weitere regulatorische Schritte nach sich ziehen. Für Anleger bedeutet das: Das Damoklesschwert staatlicher Eingriffe hängt weiter über der Aktie.

Lichtblick: Vertragsstreit beigelegt

Immerhin eine positive Nachricht gab es zeitgleich: UnitedHealthcare einigte sich mit dem Minnesota-Klinikbetreiber Fairview Health Services auf einen einjährigen Vertrag. Damit bleibt rund 33.000 Medicare-Advantage-Versicherten der Zugang zu Fairview-Einrichtungen ab 2026 erhalten. Die Einigung kommt pünktlich zur laufenden Einschreibungsphase, die am 7. Dezember endet.

Der Konflikt ist symptomatisch für die angespannte Beziehung zwischen großen Versicherern und Krankenhäusern landesweit. Kliniken beklagen zunehmend bürokratische Hürden und niedrige Erstattungssätze – eine Entwicklung, die auch UnitedHealth künftig unter Druck setzen dürfte.

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